Indien/Pakistan – Droht das Pulverfass zu explodieren?

In den Nachtstunden von Donnerstag auf Freitag dieser Woche kam es im Lipa-Tal, rund 95 km östlich von Muzaffarabad, zu einem Schusswechsel zwischen indischen und pakistanischen Grenz- bzw. Militärposten. Dieser Teil gehört zum pakistanisch-kontrollierten Teil Kaschmirs. Berichte über Tote liegen derzeit noch nicht vor.

Ein weiterer Tropfen Benzin in’s bereits lodernde Feuer gegossen. Der Konflikt der beiden Atommächte (ausserhalb des Atomwaffensperr-vertrages) lodert nun schon seit Jahrzehnten – doch nun droht mög-licherweise eine Eskalation!

Indische Behörden haben inzwischen die Visa für Pakistani aufgehoben – sie müssen sofort ausreisen. Gleiches nun auch in Pakistan bei den Visa der Inder. Diplomatische Mitarbeiter werden gekürzt, die bislang noch funktionierenden Grenzübergänge beider Länder geschlossen, der Luft-raum über Pakistan für indische Luftfahrtgesellschaften gesperrt. Und nun auch der Indus: Indien hat offenbar damit gedroht, den Flusslauf zu unterbrechen. Pakistan bezeichnet dies ganz offiziell als Kriegshandlung, die mit „voller Härte über das gesamte Spektrum“ der pakistanischen Staatsgewalt beantwortet werde. Der „Wasserpakt“ wurde 1960 unter Mithilfe der Weltbank ausgehandelt und ist vor allem für die pakis-tanische Landwirtschaft enorm wichtig.

Dem Ganzen ging ein Anschlag voraus, der offenbar durch pakistanische Terroristen in Indien verübt wurde und nicht weniger als 26 Menschen das Leben kostete. Wie im Terrorismus üblich, hatten es die Mörder vor-nehmlich auf Touristen abgesehen, um damit möglichst viel Medien-präsenz zu erhalten. Verantwortlich dafür erklärte sich die bislang unbe-kannte Gruppe „Kaschmir Widerstand“. Die pakistanische Regierung bestreitet nach wie vor eine Beteiligung an dem Anschlag. In Indien gehen inzwischen die Massen auf die Strasse und fordern Vergeltungs-massnahmen ihrer Regierung. Die hindu-nationalistische Regierung hat bereits angekündigt: „Wir werden sie (Anmerkung des Schreiberlings: Die Terroristen und ihre Handlanger) bis ans Ende der Welt verfolgen.“

Dabei schwelt der Konflikt schon seit langem. Den Beginn nahm das Ganze schon im 10. Jahrhundert, als der Islam nach Indien drängte. 1526 wurde nach der Schlacht bei Panipat ein Mogulreich begründet, das nahezu den kompletten indischen Subkontinent umfasste. 1757 siegte die Britische Ostindien-Kompanie in der Schlacht bei Plassey über das Mogulreich, Dieses zerfiel und wurde 100 Jahre später vollends britische Kronkolonie. Bei der Teilung Indiens 1947 konnten sich die Fürsten-staaten entscheiden, sich entweder Indien oder Pakistan anzuschliessen. Der Maharaja von Jammu und Kashmir zögerte, worauf am 26. Oktober 1947 muslimische Freischärler in den Kaschmir eindrangen. Einen Tag später begann der erste Indisch-Pakistanische Krieg, Weitere drei sollten folgen (1965, 1971 und 1999), 1962 entflammte auch der indisch-chinesische †Grenzkrieg. Nach dem letzten Krieg im Jahre 1999 näherten sich die beiden Länder unter Vermittlung des US-Präsidenten Bill Clinton an.

Unter territorialer Kontrolle:

  • Indien: Jammu, Kashmir, Ladakh
  • Pakistan: Asad Kaschmir, Gilgit-Baltistan
  • China: Aksai Chin und das Shaksgam-Tal

Seither ist es in Jammu und Kaschmir militärisch betrachtet relativ ruhig – abgesehen von den vielen terroristischen Anschlägen: Seit 1988 fielen diesen bis 2018 nicht weniger als 44.954 Menschen zum Opfer. Im Jahr 2019 hob die indische Regierung unter Ministerpräsident Narendra Modi den halbautonomen Status Kaschmirs auf – zwei Jahre später wurde aller-dings das Waffenstillstandsabkommen entlang der Grenze beider Länder erneuert.

Die Region Kaschmir liegt im Himalaya-Gebiet und umfasst rund 220.000 Quadratkilometer, Indien beansprucht sie zur Gänze, Pakistan und China nur Teile davon. Das indische Territorium umfasst die Regionen Jammu, Kaschmir und Ladakh mit 12,5 Mio Einwohnern, das pakistanische die Regionen Gilgit-Baltistan und Asad Kaschmir mit 5 Mio Einwohnern, das chinesische etwa Aksai Chin mit einigen Tausend Bewohnern.

Die Brisanz, die dieser Kaschmir-Konflikt in sich birgt, liegt in der Tat-sache, dass hier drei Atommächte aufeinander treffen. Indien und auch Pakistan haben weder den Nuklearen Nichtverbreitungsvertrag, noch den Nuklearteststopp-Vertrag unterzeichnet. Während China zwar Interesse am Gebiet haben dürfte, mit jahrzehntelanger nuklearen Verseuchung jedoch nichts anfangen kann, drohen die ständig wechselnden Regierungen der beiden anderen Länder dem Gegenüber auch schon mal mit dem nuklearen Erstschlag zur Abschreckung.

Hatten Terroristen dieses Mal Glück mit ihrem Versuch, einen Krieg auszulösen? 2019 starben bei einem Selbstmordattentat im indischen Territorium bei Awantipora 44 indische Reservepolizisten. Als Folge für den Anschlag drangen 12 Tage später zwei indische Mirage-Kampf-bomber in den pakistanischen Luftraum ein und beschossen Aus-bildungslager der Terrorgruppe Jaish-e-Mohammed, die sich zuvor zu dem Anschlag bekannt hatte. Zwei Tage später schoss die pakistanische Luftabwehr zwei indische Fluzeuge ab und nahm die beiden Piloten gefangen. Daraufhin hob Indien – wie bereits zuvor kurz angesprochen – den Autonomie-Sonderstatus für Kaschmir auf und schickte zehn-tausende Soldaten in das Gebiet. Gottlob aber geschah nichts weiteres. Doch jetzt fletschen beide Staaten erneut mit den Zähnen.

Zuletzt noch ein durchaus interessantes Detail: Während 2019 den Vermittlern der UNO und der USA die Einreise nach Kaschmir verwehrt wurde, organisierte ein indischer Geschäftsmann eine Rundreise mit Vertretern der rechtsnationalen Parteien des EU-Parlaments. Darunter auch zwei Abgeordnete der AfD und sechs des französischen Rassemblement National. Das EU-Parlament hatte erklärt, dass es sich nicht zum eine offizielle Reise handelte.

Lesetipps:

.) Der Kaschmirkonflikt, seine Ursachen, sein Wesen sowie Rolle und Bemühungen der Vereinten Nationen; Mohammed Soeed Chaudry; Weltforum Verlag 1996

.) Kashmir at the Crossroads: Inside a 21st-Century Conflict; Sumantra Bose; Yale University Press 2021

.) Krisenherd Kaschmir: Der Konflikt der Atommächte Indien und Pakistan; Dietmar Rothermund; C.H. Beck 2002

.) Der Kaschmirkonflikt und das Recht der Völker auf Selbstbestimmung; Patrick Hönig; Duncker & Humblot 2000

Links:

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Die Arktis – das geht uns alle an

Der Arktis kommt im internationalen Klimawandel eine ganz entschei-dende Bedeutung zu. Nicht nur, daß hier Milliarden Hektoliter Wasser als Eis gebunden sind, die bei einem Schmelzen den Meeresspiegel ganz ordentlich ansteigen lassen. Nein – es ist auch der Golfstrom, der vom arktischen Meer abhängt. Dieser befördert das warme Wasser aus den Tropen in Richtung Norden. Dort kühlt es sich ab und wird in tieferen Wasserschichten wieder in südlicher Richtung zurückgeführt. Von diesem Kreislauf hängt das komplette Klima Westeuropas aber auch der östlichen USA und Kanadas ab. Versagt der Strom, so wird dies entscheidende Auswirkungen auf das Leben beiderseits des Atlantiks haben. So gab es beispielsweise im Februar 2018 einige wirklich polarkalte Tage in Europa, während des nächtens im Norden Grönlands gar 6 Grad gemessen wurden – plus 6 Grad Celsius! Ein Szenario, das uns öfters drohen wird.

Die Arktis war zuletzt vor rund 3 Millionen Jahren eisfrei. Immer mehr Studien – wie etwa auch die bereits an dieser Stelle beschriebene Polarstern-Studie – weisen allerdings nach, daß die Temperaturen in der Arktis schneller steigen, als an anderen Orten des Globusses. Dies führt nicht nur zu einem sehr raschen Schmelzen der Gletscher, sondern auch der Polkappen und ihres Schelf- und Packeises,…, also des Eises im Wasser. Dieses jedoch hat das Sonnenlicht bislang wesentlich besser reflektiert als das dunkle Meerwasser. Dort, wo somit kein Eisschild mehr das Wasser schützt, wird auch mehr Infrarotstrahlung und damit Sonnen-energie aufgenommen. Aufgrund der Diffusion steigt damit die Wassertemperatur im Ganzen.

Die Arktis erwärmt sich noch viel schneller als der Rest der Welt. Sie ist sozusagen das Epizentrum der globalen Erwärmung, mit Erwärmungsraten, die mindestens beim Doppelten des globalen Erwärmungswerts liegen.“

(Markus Rex, Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung und Prof. an der Universität Potsdam)

Aber auch die UV-Strahlung spielt eine wichtige Rolle. So hat eine Studie von Lewis et al aufgezeigt, daß zwischen 1998 und 2018 der Phyto-planktongehalt im arktischen Meer um nicht weniger als 57 % zunahm. Ob dies nun positiv oder negativ zu bewerten ist, darüber scheiden sich noch die intellektuellen Geister.

Phytoplankton besteht vornehmlich aus Algen. Es steht am Beginn der Nahrungskette, da es neben Kleintieren auch den Fischen und Riesen der Ozeane, den Walen, als Nahrung dient. Man könnte alsdann davon ausgehen, daß bei einem Anstieg der Phytoplanktonkonzentration dies auch den höheren Tieren zugute käme. Zudem besitzen die meisten Algen Chlorophyll – sie verarbeiten somit im Rahmen der Photosynthese Kohlendioxid zu Sauerstoff. Ein enorm wichtiges Plus, schliesslich taut immer mehr des Permafrost-Bodens auf, wodurch grosse Mengen an Methan und CO2 freigesetzt werden. Messungen in mehr als 10 m Tiefe ergaben alleine in den Jahren von 2007 bis 2016 einen Tempera-turanstieg von durchschnittlich 0,3 Grad (in Sibirien gar um 1 Grad). Auch im Meer! Mehr Algen bedeutet somit ein Gegengewicht zum Treibhaus-effekt – zumindest für das harmlosere CO2. Auf das wesentlich aggres-sivere Methan hat dies leider keine Auswirkungen.

Im Rahmen der vorher beschriebenen Studie wurden die Forscher jedoch vornehmlich rund um das Jahr 2009 hellhörig. Es war ein kaltes und damit eigentlich gutes Jahr für das arktische Eis, das weitaus weniger dahinschmolz als in den Jahren zuvor und danach. Lewis jedoch stellte mit seiner Expertengruppe fest, dass das Wachstum des Phytoplankton auch weiterhin anhielt. Deshalb wurde der Schluss gezogen, daß nicht nur die Sonneneinstrahlung verantwortlich für diese Zunahme zeichnet, sondern auch andere Faktoren – etwa die Düngung. Wie auch im Garten ist für das Algenwachstum der im Wasser enthaltene Stickstoff wichtig. Woher nun stammt diese Düngung? Wird vermehrt durch Golfstrom bzw. den Nordpazifikstrom (bestehend aus Kuroshio und Oyashio bzw. dem Alaska- und Kalifornienstrom) Stickstoff in das Gebiet getrieben? Oder stammt dieser gar aus dem Meeresgrund des Arktischen Meeres? Phyto-plankton schwimmt normalerweise an der Wasseroberfläche. Allerdings gibt es bereits Bereiche, die einem Algennebel bzw. einer Algensuppe gleichkommen.

Nun zum negativen Effekt des Ganzen: Diese Algenteppiche absorbieren wesentlich mehr der kurzwelligen Sonnenstrahlung. Diese wird in lang-wellige Wärmestrahlung umgewandelt und an das Umgebungswasser abgegeben. Mehr Algen bedeutet alsdann auch ein wärmeres Wasser, wodurch noch mehr Eis schmilzt. Es ist also ein Teufelskreis.

Was für die Arktis gilt, trifft selbstverständlich auch für die Antarktis zu. In der satellitengestützten Studie von Rignot et al von der University of California (veröffentlicht 2019) wurde aufgezeigt, dass die Antarktis seit 2009 jährlich nahezu 252 Milliarden Tonnen Eis durch schmelzen verliert (in den 1980er Jahren waren es noch rund 40 Milliarden Tonnen pro Jahr). Sollte nun das komplette Eis der Antarktis schmelzen, bedeutet dies nach Berechnungen von Andrew Shepherd von der University of Leeds einen Anstieg des Meeresspiegels um 58 m.

Einige der Veränderungen, mit denen die Antarktis konfrontiert ist, sind bereits irreversibel, wie der Verlust einiger Schelfeisgebiete. Aber es gibt vieles, was wir verhindern oder rückgängig machen können.“

(Martin Siegert, Imperial College London)

Das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung führt den Temperaturanstieg in der Arktis auf Wettermuster zurück, die unmittelbar mit dem Klimawandel in Verbindung stehen. Das Institut zeigte auf, dass im März 2024 nur knapp 14,45 Millionen Quadratkilometer Eis in der Arktis bestanden. Dies ist rund eine Million weniger als im langjährigen Mittel. Die Eisausdehnung im Winter lag sogar noch niedriger als der Negativrekord im Jahr 2017. Vergleiche ergaben ein Schrumpfen der Eisdecke im Nordpolarmeer in der Grössenordnung von 2,75 % pro Jahrzehnt. Dies wirkt sich zudem auf den Polarjet aus. Dabei handelt es sich um einen Windkorridor in höheren atmosphärischen Lagen, der mit einigen hundert Stundenkilometern von West nach Ost bläst und gerade deshalb von vielen Fluglinien zum kerosinsparenden Fliegen verwendet wird. Verkleinert sich der Temperaturunterschied zwischen Süden und Norden, so führt dies zu grösseren Schleifen des Polarjets. Diese blasen wärmere Luft nach Norden, aber auch kältere nach Süden. Das erklärt so manchen Polarkälte-Einbruch in Europa, während es im Norden zu warm für die Bildung einer Eisdecke ist. Hat dieser Tauvorgang erstmal begonnen, ist er nurmehr sehr schwer aufzuhalten oder gar rückgängig zu machen.

Da bei all den zurückliegenden Klimakonferenzen keinerlei entscheidende Ergebnisse erzielt werden konnten, werden die Naturgewalten den Planeten wohl immer stärker in den Griff bekommen: Mehr Hurricanes und Taifune, mehr Überschwemmungen, mehr Schlamm- und Fels-lawinen. Der Meeresspiegel wird ansteigen. Auch auf der nördlichen Halbkugel wird es wärmer – das wiederum führt zu einem vermehrten Pflanzenwachstum. Mehr Sonnenlicht und damit Wärme werden absor-biert. Nachdem Golf- und Nordpazifikstrom versiegt sind, kommt es als logische Konsequenz zu einer Eisperiode in Europa, Asien und Nord-amerika, vergleichbar mit einer der Eiszeiten.

Die mehr als zaghaften Forschungen, v.a. aber deren finanzierbare Anwendungen, etwa in der Wasserstofftechnologie bzw. der Kohleaus-stieg Deutschlands erst im Jahr 2038 (in Österreich wurde mit dem Fernheizkraftwerk Mellach bereits 2020 das letzte Kohlekraftwerk vom Netz genommen!) zeigen jedoch auf, daß es den Entscheidungsträgern nur um unsere Generation geht, nicht um die nachfolgenden – ganz nach dem Motto: Hinter uns die Sintflut!

Filmtipps:

– Expedition in die Arktis – Dem Klimawandel auf der Spur; Planet Wissen; SWR Fernsehen 2019

Literatur:

.) Changes in Arctic sea ice result in increasing light transmittance and absorption; Nicolaus, M., C. Katlein, J. Maslanik, and S. Hendricks (2012); Geophysical Research Letters, 39(24), L24501, doi:10.1029/2012†GL053738.

.) Warnsignale aus den Polarregionen. Wissenschaftliche Auswertungen, Hrsg.: José Lozan et al; Hamburg 2006 (Auszug)

.) Das Meer – Wasser, Eis und Klima; Petra Demmler; Ulmer 2011

Links:

– www.awi.de

– www.meereisportal.de

– psl.noaa.gov/

– earthobservatory.nasa.gov/

– www.arctic.noaa.gov

– environment.leeds.ac.uk

– uci.edu

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Mit dem Essen intelligent werden?

Eines mal gleich vorweg:

Wo zuvor nichts war, da kann auch das gesündeste Essen nichts mehr richten!

Als ich einst meine Lehrer in der Hauptschule traktierte, lernte ich mit zwei Schulkolleginnen aus der Parallelklasse für eine Mathe-Schularbeit! Ausgerechnet ich als Zahlenspezialist in Gottes Gnaden gab Mathe-Nachhilfe!!! Als sich nach einiger Zeit der intensivsten Konzentration plötzlich ein intellektuelles Loch auftat, legten wir eine Pause ein. Dabei vernichteten wir den gesamten Karotten-Vorrat des Haushaltes! Und siehe da: Danach lief’s wieder ausgezeichnet! Lag dies nun an der Pause oder den Karotten? Übrigens: Die beiden Mädchen schrieben zwar keine Einser, kamen als Fünfer-Kandidatinnen aber durch die Schularbeit!

Tatsächlich kann eine gute Ernährung unsere Hirnleistung beeinflussen! Wer sich ständig von Pommes und Chips, aber auch Zucker ernährt, tut nicht nur seinem Bauchumfang etwas gutes, sondern auch seinem intelligenten Defizit! Erstere beiden enthalten gehärtete Pflanzenfette (Transfette), die nach dem Ergebnis vieler Studien das Gehirnvolumen verringern – es altert! Zucker sorgt zwar für eine kurzfristige Energiezu-fuhr, bei längerfristigem Konsum jedoch leidet das Erinnerungsvermögen darunter. Es gibt wesentlich bessere Alternativen hierfür!

Bevor ich nun einige dieser „Brainfoods“ auflisten werde, möchte ich – wie bereits früher an dieser Stelle – nochmals darauf hinweisen, wie wichtig unser Gehirn ist: Es ist die Schaltzentrale der Organe, der Muskeln, des Kreislaufs, … Deshalb sollte es auch gehegt und gepflegt werden. Ohne Hirn geht gar nichts im menschlichen Körper, auch wenn sich manche Menschen so gebärden, als ob sie nichts dergleich in ihrem Schädel haben!

.) Wasser

Wenn Sie ständig müde sind und Kopfschnerzen verspüren, so könnte dies etwa am Wassermangel liegen, Das Gehirn besteht zu rund 80 % aus Wasser. Ist dieses nicht in ausreichendem Maße vorhanden, so dehydriert unsere Schaltzentrale, die Durchblutung im Kopf klappt nicht so, wie sie sollte, da das Blut dickflüssig wird. Dies führt dazu, dass die Zellen zu wenig Sauerstoff erhalten, die Denkfabrik muss die Produktion drosseln! Empfohlene Tagesmenge: Rund 1,5 Liter Wasser oder ungesüsster Tee.

,) Ballaststoffe

Ballaststoffe führen zu einer gut funktionierenden Verdauung! Enorm wichtig für den ganzen Körper! Unser Magen-Darm-System kann sie nicht so schnell verdauen. Damit wird auch die Energiezufuhr nicht wie beim Zucker unmittelbar und nur für kurze Zeit in Form des Blutzuckers weitergegeben sondern nach und nach. Über den Glykämischen Index habe ich an dieser Stelle bereits berichtet! Damit erhalten die Hirnzellen über einen längeren Zeitraum hinweg jene Energie, die sie für ihre Arbeit benötigen. Übermaß oder Defizit werden dadurch ausgeschlossen. Sinkt der Blutzuckerspiegel zu sehr, lässt auch die Konzentrationsfähigkeit nach. Deshalb sind die drei Mahlzeiten pro Tag zielführend – mög-licherweise mit kleineren Zwischenmahlzeiten in Form von Nüssen, Obst oder Naturjoghurts, damit dieser Blutzuckerspiegel konstant gehalten wird. Sie sind in grossem Maße im Gemüse und einigen Obstsorten enthalten. Besonders viel davon etwa im Brokkoli, Karotten, Rote Beete! Brokkoli übrigens ist auch reich an Vitamin K, das entscheidend für die Bildung von Sphingolipiden ist, einer für das Gehirn besonders wichtigen Fettart.

.) Ungesättigte Fettsäuren

Die Signalübertragung der Nervenzellen erfolgt durch die sog. „Lipide“ – Fette, die die Synapsen in gesundem Zustand halten! Rund 50 % davon sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Diese, wie sie beispielsweise in den Omega-3-Fettsäuren enthalten sind, fördern die Durchblutung. Auch im menschlichen Gehirn. Neben solchen ungestättigten Fettsäuren besitzen Walnüsse zudem viele Vitamine und Antioxidantien – sie sind also auch eine Wohltat für den ganzen Körper. Die gewünschte Tages-menge liegt bei einer Handvoll. Abgesehen vom CO2-Fussabdruck ist ferner die Avocado zu empfehlen. Auch Meeresfrüchte, Lachs, Forellen, Sardinen, Lein- und Rapsöl sind reich an Omega-3-Säuren. Studien zeigten auf, dass diese fettigen Fischarten beispielsweise gegen Alz-heimer und Depressionen vorbeugen. Andere Untersuchungen ergaben, dass Menschen mit hohem Konsum an gebackenem oder gebratenem Fisch wesentlich mehr graue Substanz im Gehirn aufwiesen. Diese bein-haltet besonders viele Nervenzellen.

.) Vitamine

Vitamin C ist nicht nur für unser Immunsystem notwendig – es wird auch in den Nervenzellen des Gehirns dringend benötigt. Fehlt das so wichtige Vitamin, so kann dies zu Schäden führen! Und Sie wissen ja: Unser Gehirn vergisst nichts! Eine richtiggehende Vitamin C-Bombe ist die Kiwi. Daneben sind die Vitamine B6, B9 (Folsäure) und B12 wichtig. Diese sind (wie auch das Cholin) vornehmlich in Eier enthalten. Cholin ist ein Mikronährstoff, der vom Körper zur Herstellung von Acetylcholin, einem Neurotransmitter, verwendet wird.

.) Koffein

Kaum zu glauben: Der einst als ungesund verschrieene Kaffee ist wertvoll für unsere Hirnleistuing. Das Koffein sorgt für Wachsamkeit, bessere Stimmung und Konzentration. Langfristig zudem zu einem verringerten Risiko, an neurologischen Erkrankungen, wie Parkinson oder Alzheimer zu erkranken.

.) Antioxidantien

Heidelbeeren beinhalten sehr viele dieser Stoffe. Sie bekämpfen den oxidativen Stress. Jegliche Form von Stress führt zu einer Alterung des Gehirns. Einige dieser Antioxidantien verbessern sogar die Kommu-nikation zwischen den Nervenzellen. Tierversuche zeigten eine Verbes-serung des Gedächtnisses (v.a. des Kurzzeitgedächtnisses) bei Heidel-beer-Essern. Ein weiteres Antioxidans ist Curcumin, der Wirkstoff des Kurkumas. Es verbessert das Gedächtnis und kurbelt die Produktion der Glückshormone Serotonin und Dopamin an. Und schliesslich stärkt es den neurotrophen Faktor, der für die Neubildung von Hirnzellen verantwort-lich zeichnet. Alsdann lohnt es sich schon mal, hin und wieder zur Zartbitterschokolade zu greifen. Auch sie enthält eine ganze Palette von Antioxidantien, wie auch die Flavinoiden, antioxidative Pflanzenstoffe, die dem Gedächtnis gut tun.

.) Eisen

Das für die Bildung von Nervenzellen so wichtige Spurenelement ist vor allem in der Kleie, Soja und der Entenleber enthalten.

.) Jod

„Kretinismus“ ist der Fachausdruck für Menschen mit Jodmangel. Dies führt zu unumkehrbaren Schäden im Gehirn. Besonders viel Jod enthalten Kombu-Algen. Doch reichen durchaus auch Champignons oder Kabeljau für einen Mitteleuropäer aus.

Die richtige Ernährung ist somit nicht nur für Kinder und Erwachsene wichtig – sondern noch viel mehr für Schwangere. Schon in der dritten Schwangerschaftswoche beginnt im kleinen Fötus die Entwicklung des Gehirns. Bis zur achten Schwangerschaftswoche sind alle Grundlagen für verschiedene Hirnareale und das Rückenmark vorhanden. Nun beginnt die Zellteilung der Nervenzellen. Gerade in dieser Zeit ist Brainfood für die schwangere Frau immens wichtig, da sie all diese positiven Eigenschaften an das Ungeborene unmittelbar weitergibt. Allerdings auch die schlechten! Eine mediterrane Ernährung wäre alsdann nicht nur für werdende Mütter sehr zu empfehlen! Dies weisen wissenschaftliche Studien immer wieder nach. Die Experten sprechen von der „Darm-Hirn-Achse“!

Bleiben Sie gesund und intelligent!

Lesetipps:

.) Was das Gehirn essen will. Mentale Power durch gesunde Ernährung; Aileen Burford-Mason; Klett Cotta 2018

.) Gesunde Ernährung für ein leistungsfähiges Gehirn. Eine Herausforderung für die Schule; Julia Wögerbauer; GRIN 2015

.) Ernährung für die Psyche: Das Kochbuch; Sabrina Mörkl/Attila Várnagy; Riva 2023

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Hey Ihr Nesthocker, Warmduscher und Haltbarmilch-Trinker – warm anziehen!!!

Bedingungsloser Einsatz zu Wohl der Gäste, damit der steigende Anspruch zufrieden gestellt werden kann. Alter Schwede – wenn das die Gewerkschaft wüsste!

Heute möchte ich über ein Thema reflektieren, das mich aufgrund der Zustände in einer befreundeten Familie selbst einst sehr emotional traf. Eine Studie des deutschen Bundesamtes für Statistik zeigt auf, dass bis 2020 mehr als ein Viertel der 25-jährigen noch jeden Tag zuhause bei Muttern den Frühstückstisch bebröselte. Nach Geschlechtern getrennt: 35 % der Männer und 21 % der Frauen! Auch im Alter von 30: 13 % bei den „Herren der Schöpfung“ und 6 % der Damen!

Vieles deutet darauf hin, dass die jungen Männer eher in einer traditionellen Männerrolle gefangen sind, die sie ein bisschen träge macht – vor allem, wenn sie sehr lange im Elternhaus bleiben!“

(Klaus Hurrelmann, Professor of Public Health and Education an der Hertie School in Berlin)

Übrigens – auf dem Land sind die Zahlen weitaus höher als in den Städten. Weshalb flügge werden, wenn “Hotel Mama“ ohnedies jederzeit da ist und man wie der Kaiser von China umsorgt wird.

Die Familie ist die kleinste Einheit unserer Gesellschaft. Nur wenn diese funktioniert, kann an etwas Grösserem gearbeitet werden. Sinn und Zweck dieses kleinsten sozialen Konstrukts ist es allerdings, dem Nach-wuchs Starthilfe für das spätere Leben zu geben. In dieser Zeit werden die Grundlagen gelegt, die jeder (Geschlecht spielt dabei keine Rolle) selbst in weiterer Folge verwenden wird und darauf aufbaut. Nur auf diese Art ist der Bestand der Menschheit auch gesichert. Jedoch gelingt dies in immer mehr Fällen nicht so einfach, wie es uns beispielsweise die Vögel vorzeigen, die schon sehr bald nach ihren ersten Flugstunden das heimische Nest verlassen. Zeit ist Geld und das Leben zu kurz, um sich irgendwo aufzuhalten. Doch – jeder Vierte! Das ist krass!

Was geschieht eigentlich mit jemandem, der aus der wohlbehüteten Familie, in der Vaddern das Geld verdient und Muddern die Probleme aus der Welt schafft, in die rauhe Wirklichkeit entlassen wird? Lernt er im kalten Wasser selbst das Schwimmen? Oder kommen die Rettungs-schwimmer zum Einsatz, da er droht unterzugehen?! In zweiterem Falle kehrt der Betroffene wohl nach Hause zurück – hier spricht man vom sog. “Nesthocker-Phänomen“. Mir persönlich gefällt allerdings der südlän-dische Ausdruck „Mammismo“ wesentlich besser. In Italien sollen IStat-Studien zufolge nicht weniger als 61,2 % der 35-Jährigen noch bei der geliebten “Mamma“ wohnen – Tendenz auch weiterhin steigend!

Die Studie „Generations and Gender Survey 2008/09“ zeigt ähnliches auch in anderen Staaten auf. So sei ein Ost-West-Gefälle zu bemerken: Viele Nesthocker in Georgien, weniger in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden. Österreich belegt einen Platz im Mittelfeld. 71 % der bundesdeutschen Männer zwischen 18 und 24 Jahren wohnten 2010 noch bei den Eltern, weiss das Bundesamt für Statistik; bei den Frauen im Vergleich hierzu sind es 57 %. Sozialforscher sprechen in diesem Zusammenhang von einer Renaissance, lagen doch die Zahlen in anderen Jahren noch um einige Prozentpunkte darunter. Entsprechende Untersuchungen können bei Buba, Früchtel & Pickel, 1995; Cherlin, Scabini & Rossi, 1997; Nave-Herz, 1997; Weick, 1993; Zinnecker, Strozda & Georg, 1996 nachgelesen werden. Doch – haben nicht auch die Eltern ein Recht auf Privatsphäre? Was sind die Gründe dafür, dass junge Frauen und Männer dermassen lange zuhause bleiben und sich nicht auf eigene Füsse stellen können oder wollen?

Viel zu diesen Zahlen tragen sicherlich die Studenten bei. Die meisten wohnen am Studienort, haben sich also faktisch bereits von den Eltern abgenabelt – sind aber nicht zuletzt auch aus fiskalischen Gründen noch dort gemeldet. Somit zieht sich ein Auszug über einen längeren Zeitraum hinweg („Zweckwohnen“). Selbstverständlich mit dem einen oder anderen Rückfallversuch versehen. Erst mit der Gründung eines eigenen Haus-standes ist meist Schluss damit. Nach den Untersuchungen von Walter Bien vom Deutschen Jugendinstitut in München ziehen im Schnitt Frauen in den westlichen Bundesländern Deutschlands mit 24, Männer hingegen erst mit 26 Jahren von zuhause aus. Finanzielle Ursachen können es nicht sein, schliesslich verfügen nach dieser Studie 87 % über ein eigenes Einkommen – im Vergleich zu den Nestflüchtern mit 95 %.

Tja – dann gibt es da auch noch die sog. “Shell-Studie“ aus dem Jahr 2010. Ihr zufolge gaben 90 % der Jugendlichen an, ein gutes Verhältnis zu ihren Eltern zu haben und zeigten sich zudem mit deren Erziehungs-methoden zufrieden – ja dreiviertel der Jugendlichen würden ihre Kinder ebenso erziehen.

Hallo? Ich bin vor kurzem im Format „Die strengsten Eltern der Welt“ (2009 – 2014 auf SAT1 bzw. Kabel Eins) gelandet. Jugendliche, die sich nicht am familiären Leben beteiligen wollen, wurden meist zu Bauern-familien nach Chile, Somalia etc. geschickt, wo sie richtig mit anpacken mussten. Weit weg von der schützenden Hand der Mutter, weit weg von der Zivilisation. Die gezeigten Beispiele waren sehr tränenreich, doch kamen die Revoluzzer offenbar geläutert wieder auf den Boden zurück. Und, dass dies keine Einzelfälle sind, zeigt auch die vorhin ange-sprochene Familie. Mutter spart die Unterhaltszahlungen des Vaters für ihren alles geliebten Sohn auf. Viel Geld wird zudem in Marken-Artikel für den Jugendlichen gesteckt. Daneben zählt die Familie zur Wegwerf-Generation! Klar, dass die Frau mit ihrem Verdienten nicht mehr aus-kommt. Sie geht zusätzlich arbeiten. Betritt sie nach einem 10 bis 11-Stunden-Tag die heimischen vier Wände, so muss all das, was der Kleine so liegen liess, weggeräumt und saubergemacht werden. Denn hier kann ihm kein anderer das Wasser reichen. Zudem weigert sich dieser, den Staubsauger in die Hand zu nehmen oder beispielsweise sein Bett zu überziehen – lieber schläft er wochenlang auf der Matratze mit der Bettdecke ohne Überzug, obwohl auf dem Tisch in greifbarer Nähe gewaschenes Bettzeug läge. Seine Mutter erbarmt sich schliesslich seiner. Die Liebe dieser Frau zu ihrem Kind geht sogar soweit, dass sie ihm Zigaretten besorgt, da er diese aufgrund seines Alters in der Trafik noch nicht erhält. Als Beweis für dieses ausgezeichnete Verhältnis mit seiner Mutter wird sie als „Arschloch“ oder „Blöde Kuh“ bezeichnet und mit Prügel bedacht.

Kein Einzelfall! Zudem kein Beispiel für die soziale Unterschicht, wie gerade auch das Fernsehen beweist – ebenso für die Oberschicht, jene Reichen, die solchen Problemen nur mit erhöhtem Geldaufwand begegnen (Internat etwa). Apropos TV: Der Jugendliche aus dieser erwähnten Familie erhielt bereits in der Volksschule einen eigenen Fernseher für sein Zimmer! Soweit also zum “Hotel Mama“!

Soziologen und Pädagogen hingegen sehen die Ursachen naturgemäss in einem anderen Licht. Wir leben in einer Zeit, in welcher die Kindheit immer kürzer und die Toleranz der Eltern immer grösser wird. Aufgrund der Einflüsse aus der unmittelbaren Umgebung des Kindes beginnt die Pubertät bereits mit zehn oder elf Lebensjahren. Jugendliche würden in Bildungseinrichtungen geparkt, der Berufseinstieg verzögere sich dadurch. Auch eine Heirat bzw. Familiengründung des Kükens verschiebt sich nach hinten. Soweit beispielsweise die Ausführungen Klaus Hurrelmanns. Andere Sozial- und Erziehungswissenschaftler orten gar das Problem der “Entwicklungsverzögerungen“: Das autonome Selbst-wertgefühl leidet stark, spätere Selbständigkeit, späterer sexueller Kontakt. Solche Nesthocker ziehen erst dann aus dem elternlichen Hause aus, wenn sie in eine neue Familiensituation wechseln können (Entwick-lungspsychologin Christiane Papastefanou). Für diese Brut gilt also: Zuhause ist es am Schönsten! Denn hier gibt es den perfekten Service, den eine Vollpension so mit sich bringt – und das meist zum Nulltarif. Papastefanou hatte übrigens immense Probleme bei ihrer Langzeitstudie „Die Situation von Spätausziehern aus entwicklungspsychologischer Perspektive“, die sie im Auftrag der Universität Mannheim durchführte. Manche der jungen Vögel zeigten sich gar dermassen flügellahm, dass sie diese aus der Untersuchung herausnehmen musste, da sie es nicht lassen konnten, zuhause bei Muttern die Füsse auf den Tisch zu legen. Mal ehrlich: Kann Ihr Sohn die Waschmaschine betätigen oder ohne Bedie-nungsanleitung Nudeln zubereiten? Die meisten wissen es nicht, da der Rockzipfel Mamas dermassen weit reicht und allumfassend wirkt.

Ich betrachte es keineswegs als Fehler, dass ich aufgrund meines Studiums mit 18 faktisch das Haus verliess und mich nur alle 2-3 Monate blicken liess. Bis zu diesem Zeitpunkt wohlbehütet, tat sich mir eine neue Welt auf. Mit An- aber auch Unannehmlichkeiten: Parties ohne Ende – Wäsche waschen, kochen, Geld im Monat einteilen bzw. etwas dazu-verdienen. Ein ganz entscheidender Faktor um später überleben zu können: Lernen, nicht über den eigenen Möglichkeiten zu leben! Erst wenn man solche Arbeiten selbst erledigen muss, wenn man erkennt, dass das Geld, das ausgegeben wird, verdient werden muss, erst dann ist man reif für die Gesellschaft. Die selbstverschuldeten Privatkonkurse, das Leben auf Pump – viele gehen in die falsche Richtung, haben den Umgang mit Geld nie gelernt, da immer, wenn in der Geldtasche Ebbe war, Vater ausgeholfen hat! Das Elternhaus soll nicht zum Lebensparkplatz werden! Die Kinder wurden in die Welt gesetzt um Verantwortung zu übernehmen!

Tja und auch die Eltern haben etwas davon: Bei meist zwei Kindern haben sie die letzten 20 Jahre den Rücken für ihren Nachwuchs krumm gemacht – jetzt wird es Zeit, sich auch mal etwas zu gönnen, etwas Zeit für sich selbst zu finden. V.a. Mama wird erfreut sein, wenn sie nach acht-stündiger Arbeit †nach Hause kommt und nicht die Essensreste von Sohnemann 1 wegräumen oder die Wäsche von Tochter 2 richten muss. Doch ist Vorsicht geboten: Die von den Eltern bezahlte Eigentums-wohnung für die Küken ist kein Beitrag zur Selbständigkeit der Kinder – die monatliche Miete gehört zum Leben dazu!

Begonnen in den USA, kommt auch hierzulande – sozusagen als Gegen-bewegung – immer mehr das “Downsizing“ in Mode. Das Elternhaus wird verkauft – eine kleinere Wohnung angeschafft, sodass der Nachwuchs ausziehen muss – ob er nun will oder nicht. Eine mehr als bedenk-liche, wenn nicht sogar skurrile Methode. Sollte das Haus – selbstverständlich nach meinem Nachwuchs – mein Lebenswerk darstellen, so werde ich mich davor hüten es zu verkaufen. Anstatt dessen gestalte ich lieber das eine Kinderzimmer zum Wellness-Sportraum für Muttern und das andere zum Poolbillard-Zimmer oder als Raum für die elektrische Eisenbahn für Vattern um. Das Downsizing zeigt meines Erachtens vielmehr auf, dass man die Kinder nicht zu verständnisvollen Menschen erzogen hat. Ansonsten würden sie ja wohl verstehen, dass es zwar sehr schön war, jedoch auch mal ein Ende haben muss und Vater und Mutter neben ihrem Brotjob nicht zum abendfüllenden Servieren geeignet sind.

Grundbedingung für eine solche Abnabelung jedoch ist die Kooperation der Eltern: Das Klammern der Küken sollte tunlichst vermieden werden. Die Angst von Frau und Mann vor einem leeren Haus (das sog. “Empty Nest Syndrom“) kann nach und nach abgebaut werden. Etwa durch die Erweiterung der Hobbies. Verbringen Sie die plötzlich freiwerdende Zeit mit sinnvoller Beschäftigung. Intensivieren Sie ihre sozialen Kontakte, die Sie ansonsten aufgrund der Hausarbeit oftmals haben brach liegen lassen. Zeigen Sie Ihrem Nachwuchs, dass er jederzeit willkommen ist. Nach einiger Zeit kann dann auch das Kinderzimmer umgestellt und andersweitig genutzt werden. Ich muss eingestehen, dass auch ich etwas überrascht war, als ich eines Tages in die elternliche Wohnung kam und mein ehemaliges Zimmer nicht mehr wiedererkannte. Doch war es verständlich, schliesslich stand das Zimmer ewig leer – die Wohnung aber war ansonsten sehr beengt.

Es ist ein interessanter Aspekt, auf welchen die Wissenschaftler immer wieder stossen: Nesthocker sind immer mehr ein Erscheinungsbild des Mittelstandes! Platz im elternlichen Haus ist genug da, diese sind es auch gewohnt, für das tägliche Brot zu sorgen und einzukaufen,… Manchen gefiel es zuhause sogar dermassen gut, dass sie wieder zurückkommen (“Boomerang-Generation“). Prominente Beispiele: Jennifer Lawrence, Kim Kardashian, Demi Lovato oder auch das Reality TV-Paar Heidi Montag und Spencer Pratt, das zuvor ein Millionen-Vermögen verprasst hat.

Früher war die Grossfamilie v.a. in der Bauernschaft angesiedelt. Jede Hand war am Hof nötig und wenn Vater und Mutter nicht mehr konnten, übernahmen die beiden Söhne die Landwirtschaft und die Tochter den Haushalt. Doch: Tempora mutantur – die Zeiten ändern sich! Nicht zuletzt auch aufgrund der Maschinisierung. Papastefanou formuliert es gar sehr krass: Eltern und Kinder bleiben immer Eltern und Kinder! In jeder Familie muss es einen Generationenkonflikt geben, damit die Ablösung der Kinder besser funktioniert und diese jene Autonomie kennenlernen, mit der sie es für den Rest ihres Lebens zu tun haben werden. Tolerant gleichgültige Eltern können zu Problemen führen. Kinder, die ausgezogen sind, werden automatisch von ihren Eltern mit mehr Respekt bedacht!

Ah – da fällt mir noch eine Geschichte ein: Kennen Sie eigentlich den wahren Fall einer italienischen Mutter, die das Türschloss auswechseln liess, damit ihr Sohn endlich von zuhause ausziehen sollte? Dieser nahm sich allerdings einen Anwalt und klagte das Wohnrecht bei seiner Mutter ein!

Zuletzt einige Promis, die noch im Elternhaus wohnen oder lange Zeit hinweg wohnten: Bradley Cooper, Rafael Nadal, Selena Gomez, Basket-baller Jeff Teague…

Lesetipps:

.) Singles im mittleren und höheren Erwachsenenalter. Sozialwissen-schaftliche und psychologische Befunde; Stefan Baas/Martina Schmitt/Hans-Werner Wahl; Verlag W. Kohlhammer 2008

.) Familiale Beziehungen, Familienalltag und soziale Netzwerke. Ergebnisse der drei Wellen des Familiensurvey; Walter Bien/Jan H. Marbach (Hrsg.); VS Verlag für Sozialwissenschaften 2008

.) Singles: zum Selbstverständnis und zum Selbsterleben von 30- bis 40jährigen partnerlos alleinlebenden Männern und Frauen (Dissertation); Bachmann, Ronald; Verlag Peter Lang GmbH 1992

.) Das Individuum und seine Familie. Lebensformen, Familienbeziehungen und Lebensereignisse im Erwachsenenalter; Hans Bertram (Hrsg.); Leske + Budrich 1994

.) Das Single. Gesellschaftliche Folgen eines Trends; Gerd Grözinger (Hrsg.); Leske + Budrich 1994

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Heilig’s Blechle!!!

Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck meint:

„Die Ankündigungen der hohen Zölle auf Autos und Autoteile sind eine schlechte Nachricht für die deutschen Autobauer, für die deutsche Wirtschaft, für die EU, aber auch für die USA. Sie greifen in die globalen Lieferketten ein und werden auch US-Autos teurer machen. Preise werden in den USA weiter steigen.“

Etwas deutlicher wird die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen:

„Wir werden nun diese Ankündigung zusammen mit anderen Maß-nahmen, die die USA in den nächsten Tagen in Betracht ziehen, bewerten.“

Südkorea hat Notfallmassnahmen angekündigt, Kanada spricht von einem „direkten Angriff“ und auch Japan stimmt in den Chor mit ein:

„Wir legen alle Optionen auf den Tisch, um die effektivste Antwort zu finden!“,

so Japans Ministerpräsident Shigeru Ishiba.

Doch – das Thema Strafzölle auf im Ausland produzierte Autos kennen wir bereits! Schon 2018 verfolgte US-Präsident Donald Trump diese Pläne. Damals waren nicht alle in seinem Team damit einverstanden. Etwa Rex Tillerson – es kostete ihn den Job. Anlässlich seiner Entlassung schrieb Stefan Kornelius von der Süddeutschen Zeitung, dass es um Rex Tillerson als höchstwahrscheinlich schlechtesten US-Aussenminister nicht schade wäre, doch hatte er durchaus seine Berechtigung: „…als Korrektiv für den wohl schlechtesten Präsidenten in der Geschichte der USA“! Trump ist ein Populist und als solcher – das kennen wir von Vertretern der SVP in der Schweiz, der AfD in Deutschland und der FPÖ in Österreich – ein Krakehler und Tagespolitiker ohne Weitblick.

„Wenn die EU mit Kanada daran arbeitet, den USA wirtschaftlichen Schaden zuzufügen, werden groß angelegte Zölle, viel größer als die derzeit geplanten, gegen beide verhängt!“

(Donald Trump auf seiner Plattform Truth Social)

Posaunte er doch ehedem freudestrahlend bei einer Wahlkampf-veranstaltung in Pennsylvania in die Welt: „Wir werden Mercedes-Benz und BMW mit Zöllen belegen!“, so hat er wohl übersehen, dass BMW mit der Tochtergesellschaft BMW US Manufacturing Company LLC in Spartanburg/South Carolina seit 1994 mit 8.000 Mitarbeitern täglich rund 1.400 Fahrzeuge der Modelle X3, X4, X5, X6, X7 und XM selbst vorort fertigt – vom Z3 etwa wurden bis 2002 297.087 Exemplare in den USA hergestellt. Auch Mercedes produziert über die Tochter Mercedes-Benz U.S. International (MBUSI) in Tuscaloosa/Alabama die Modelle GLE, GLS und GLE Coupé sowie den Mercedes-Maybach GLS, aber auch den vollelektrischen EQE SUV, den EQS SUV und den Mercedes-Maybach EQS SUV. Daneben betreiben die Stuttgarter in Woodstock/Alabama auch ein eigenes Batteriewerk. Mercedes investierte an den Standorten rund 7 Millarden US-Dollar (darunter etwa 1 Mrd. für das Batteriewerk) und fertigte dort seit 1997 etwa 571.000 Stück der M-Klasse, danach auch die R- und GL-Klasse. Wertmässig zwei Drittel der verarbeiteten Teile stammen von US-Zulieferern, in beiden Werken arbeiten über 6.000 Mitarbeiter – mehr als 260.000 SUVs verliessen im Jahr 2024 das Fliess-band (seit 1997 mehr als 4,5 Mio Fahrzeuge). Mit einer Wertschöpfung 2017 von 1,5 Milliarden US-Dollar und einem Exportvolumen von 1 Milliarde jährlich ist das Unternehmen sogar der grösste Exporteur Alabamas, der zweitgrösste Automobil-Exporteur der USA. Somit geht es bei diesen beiden Unternehmen – sollten sie in Runde 2 Schaden aus den Plänen Trumps erleiden – um heimische Arbeitsplätze in zwei Bundesstaaten aus dem Süden der USA – aus dem Gebiet der Stamm-wählerschaft der Republikaner. Es ist also grösster Nonsens, wenn Trump mit der Einfuhr von Strafzöllen Autohersteller aus dem Ausland mit Standort in den USA schaden möchte.

Andere Studien hingegen zeigen auf, dass dies mit Vorsicht zu geniessen ist. So hat beispielsweise das CAR-Center Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen 2018 ausgerechnet, dass Strafzölle eine Mehrbelastung der deutschen Autoindustrie im US-Geschäft in der Höhe von 3 Milliarden Euro jährlich bedeuten würde – und BMW treffe es am meisten, da die in den USA produzierten Fahrzeuge „nicht gegen-gerechnet werden könnten“! Soll heissen, dass alle anderen Modelle (bei BMW beispielsweise auch der Mini) importiert werden müssen. Hierzu einige Zahlen aus 2017 für die Produktionen und Verkäufe in den USA:

– Audi

50.000 Fahrzeuge gebaut, 225.000 verkauft, 170.000 importiert, erwartet 655 Mio € Mehrausgaben

– BMW

370.000 Fahrzeuge gebaut, 350.000 verkauft, 250.000 importiert, erwartet 1 Mrd € Mehrausgaben

– Mercedes (inkl. Smart)

335.000 Fahrzeuge gebaut, 375.000 verkauft, 150.000 importiert, erwartet 600 Mio € Mehrausgaben

– VW

600.000 Fahrzeuge gebaut, 340.000 Fahrzeuge verkauft, 5000 importiert, erwartet 11 Mio € Mehrausgaben (Porsche zusätzlich 480 Mio € Mehrausgaben)

Auch VW lässt in Chattanooga bzw. Mexiko für den US-Markt produ-zieren. Mexiko ist ja vorerst bis Anfang April von den Trump’schen Strafplänen der generellen Strafzölle ausgenommen, da auch sehr viele US-Auto-Produzenten aufgrund der niedrigeren Löhne dort produzieren lassen. Ausserdem sind Mexiko und auch Kanada ja alsdann Mitglieder des nordamerikanischen Freihandelsabkommens (NAFTA), doch soll auch das überarbeitet werden. Und zudem gibt es da noch die Free Trade Area of the Americas (FTAA) – die amerikanische Freihandelszone!

Aber – fairerweise muss erwähnt werden: Aus den USA in Europa importierte Fahrzeuge werden hierzulande mit einem Zoll von 10 % belegt! Die USA verlangten bislang für europäische Fahrzeuge nur 2,5 %. Etwas anders zeigt sich jedoch die Situation bei Lastwagen und Pickups – die USA verlangen 25 %, die EU hingegen nur 14 %. Ein ähnliches Prozedere auch bei Schuhen, Textilien und Erdnüssen.

Im Automobilbereich sieht Trump das grösste Problem.

Seit 12. März bestehen schon Strafzölle auf Erzeugnisse aus Stahl und Aluminium in der Höhe von 25 % – „zum Schutz der nationalen Sicher-heit“! Damit trifft er die EU weitaus weniger hart als beispielsweise Brasilien und China. Und nun, ab dem 03. April also auch auf Autos.

Die EU führte bereits 2018 Zusatzzölle für US-Produkte ein, die bislang ausgesetzt waren – allerdings sollen diese ab 15. April wieder in Kraft gesetzt werden. Dies beträfe dann Waren bzw. Marken wie Harley Davidson, Jack Daniels, Levis, Marlboro, … – einzusehen im Anhang II der Durchführungsverordnung EU 2018/885 bzw. 2020/502: Waren aus Aluminium und Stahl, Lederwaren, Zucker, Rindfleisch, … – ja, auch meine heissgeliebten Erdnüsse werden dabei sein. Produkte im Gesamt-wert von rund 6,4 Milliarden Euro! Das bedeutet dann Krieg, Handels-krieg! Schliesslich hängen zigtausende Arbeitsplätze vom EU-Import amerikanischer Waren ab. Wie war das noch vor ein paar Jahren mit TTIP???

Etwas gelassener sieht es die Stahlindustrie in Deutschland. Hier werden vornehmlich Rohre für US-Pipelines exportiert – nachdem das Fracking-Geschäft aber dermassen eingebrochen ist, ist auch dieser Bereich rückläufig. Sollten die Exporte über den Atlantik ausfallen, tut’s zwar weh, verursacht aber keine wirklich grossen Hühneraugen, da die entsprechenden Unternehmen zudem aufgrund von Dumping-Verfahren, die bereits 2016 eingeleitet wurden, die Exporte stark gedrosselt oder gar gestoppt haben. Auch der grösste österreichische Stahlerzeuger, die voestalpine betont, dass nur rund 2-3 % des Umsatzes von Strafzöllen betroffen wären. Das Unternehmen lukriert etwa zwei Drittel ihres Stahlumsatzes mit den USA (1 Mrd. €) als lokale Produzenten in den USA selbst (Angaben: Wolfgang Eder, Ex-Vorstandsvorsitzender VOEST 2018).

Einzig: Der Umleitungseffekt wird zu Problemen führen. Jene Grobbleche, die nicht mehr in die USA exportiert werden, drängen auf den europäischen Markt. Und der kränkelt ohnedies seit Jahren schwer. ThyssenKrupp hat schon 2017 300 Arbeitsplätze in der Grobblech-produktion gestrichen. Grobbleche werden beispielsweise für die Motoren- oder Röhrenproduktion benötigt. Hier ist der Markt schon seit längerem heiss umkämpft, da diese in China und Korea unter den dortigen Produktionskosten eingekauft werden können. So werden Überproduktionen abgebaut, aber auch Konkurrenten vom Markt gewischt. Ist dies geschehen, werden die Preise wieder erhöht. Die EU unterdrückt das Prozedere seit Jahren durch Importzölle oder Anti-Dumping-Massnahmen. Im Vergleich zu den USA gehen die Europäer jedoch nur gegen einzelne Produkte (etwa nahtlose Edelstahlrohre) oder Staaten vor und begründen dies auch entsprechend. Trump rechtfertigt seine umfassende Massnahme mit „nationaler Sicherheit“ und geht gegen alle vor.

Hier ein kurzer Blick auf das Stahlimport-Ranking der USA nach Herkunftsländer (Zahlen: Census Bureau 2023): †Kanada: 6.885.000 Tonnen, Mexiko: 4.184.000 Tonnen, Brasilien: 3.942.000 Tonnen, Südkorea: 2.637.000 Tonnen, … ††Deutschland folgt auf Platz 6., China erst auf Platz 7.! Damit ist klar nachgewiesen, dass Trump nicht China an den Kragen will, er schädigt also vornehmlich die Handelsbeziehungen zu Verbündeten! Soll heissen, er will dadurch mehr rausholen. Und das hat wahrlich nichts mit der nationalen Sicherheit zu tun – auch wenn die Stahlindustrie in den USA schlecht dasteht – das aber ist hausgemacht!

Damit die EU dauerhaft hiervon ausgenommen wird, verlangen die USA noch mehr:

– Einfrieren der EU-Stahlexporte in die USA auf dem Niveau von 2017

– Erhöhung der Antidumping-Abgaben auf chinesischen Stahl

– Erfüllung der vereinbarten Rüstungsanstrengungen

Mein lieber Schorle – jetzt will Trump seine Waffengier auch in Europa durchsetzen!!!

Im Jahr 2018 schlug EU-Ratspräsident Donald Tusk von sich aus ein Frei-handelsabkommen wie TTIP mit den USA vor. Gottlob war dies nicht notwendig, hätte es doch den erneuten Start des ganzen Brimboriums bedeutet – mit noch höheren Auflagen durch die USA als damals bei den originalen TTIP-Verhandlungen. Und stets der Drohung im Hintergrund, dass die Stafzölle ja auch auf Europa ausgedehnt werden können. Diese Erfahrung machte 2018 auch die damalige EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström nach Ihrem ersten vierstündigen Gespräch mit dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer in Brüssel. Die Regierung Trump zeige mangelhaftes Entgegenkommen. Wieso hat Mr. Trump dann 2018, kurz vor der Deadline einen Zoll-Interruptus gemacht??? Und dass derartige Abkommen nur beschriebenes Papier sind, zeigte der US-Präsident ja vor Jahren schon am Beispiel Aluminium aus Brasilien Das Land am Amazonas gehört ebenso zur FTAA!

Nach unterschiedlichen Krisen-Treffen der europäischen Politiker aller Ebenen wurde eine deutliche Antwort auf die Handelspolitik der USA versprochen. Trump meinte einst, dass Handelskriege „gut und leicht zu gewinnen“ seien! Anderer Meinung war damals schon die US-Handels-kammer:

„Zölle könnten zu einem zerstörerischen Handelskrieg mit ernsten Konsequenzen für das US-Wirtschaftswachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen führen!“

(Thomas Donohue, Präsident der US-Handelskammer)

Derselben Meinung ist man auch heute beim Kieler Institut für Welt-wirtschaft (IfW):

„Auch wenn die Autoindustrie global sehr sichtbar ist und ein Zollsatz von 25 Prozent im historischen Vergleich sehr hoch ist – außerhalb Nordamerikas bleiben die gesamtwirtschaftlichen Effekte überschau-bar!“

(IfW-Ökonom Julian Hinz, Professor für Internationale Volkswirtschafts-lehre an der Universität Bielefeld).

Trump schneidet sich damit ins eigene Fleisch: Unzählige Produkte werden in den USA durch die Strafzölle im allgemeinen teurer werden, die Inflation steigen und die Konjunktur sinken.

„Wenn die USA ihr Handelsdefizit reduzieren wollen, müssen sie die Amerikaner dazu bringen, härter zu arbeiten. Und sie müssen Reformen in Einklang mit der internationalen Marktnachfrage durch-führen, statt den Rest der Welt aufzufordern, sich zu ändern.“

(Leitartikel in der chinesischen Zeitung Global Times)

Die eigentlichen Pläne des Präsidenten: Das Handelsbilanz-Defizit mit China soll um rund 100 Milliarden Dollar reduziert werden (derzeit bei -295,4 Mrd. $). Deutschland etwa hat ein Handelsbilanzplus von 16 Mrd. Euro im Januar 2025 – das hat den Neid des Präsidenten geweckt. Doch: Trump wird sich nicht nur an China, sondern auch an der EU und Kanada die Zähne ausbeissen. Die Volksrepublik war 2017 mit nicht weniger als 636 Milliarden US-Dollar Einfuhren der wichtigste Handelspartner der Vereinigten Staaten. US-Exporte nach China erreichten gerade mal 375 Milliarden. Während zuletzt die chinesischen Exporte abflachten (nurmehr 3,2 %), legten die Importe um 6,5 % zu (Stand: Juli 2024). Somit arbeitet auch das Reich der Mitte an ein Handelsbilanzdefizit!

Aus der EU-Kommission heisst es, dass für die Einfuhr von US-Waren in die EU im Schnitt 3 % Zölle verlangt werden, die USA liegen bei 2,4 %. Damit hat Trump also die Rechtfertigung für seine Pläne verloren! Zu laut gebrüllt Löwe. Und wenn die Amis nun mehr für das von Ihnen heiss geliebte Red Bull bezahlen müssen, da das Aluminium der Dosen höher verzollt wird, fällt das ja auch wieder auf den kleinen US-Bürger zurück! Vorher besser kundig machen!!!

Lesetipps:

.) The Globalization Paradox – Why Global Markets, States, and Democracy Can’t Coexist; Dani Rodrik; Oxford University Press 2011

.) Internationale Wirtschaft – Theorie und Politik der Außenwirtschaft; P. R. Krugman/M. Obstfeld; Pearson Studium 2006

.) Volkswirtschaftslehre 2; Werner Lachmann; Springer-Verlag 1995

.) Makroökonomie; Olivier Blanchard/Gerhard Illing; Pearson Studium 2006

.) Auf Kosten der Freiheit: Der Ausverkauf der amerikanischen Demokratie und die Folgen für Europa; Josef Braml; Bastei Lübbe 2016

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Pollenallergie – ein Leben wie im Schlaf

Vor zwei Wochen hatte ich die bislang schwersten Tage dieses Jahres zu überstehen. Der Grund: Der Flug der Birkenpollen! Rote tränende Augen, rinnende Nase, Niesattacken und ständiger Husten aufgrund eines kratzenden Halses – nicht gerade sehr erquickend in der schönsten Zeit des Jahres, wenn die Natur in all ihrer Schönheit erwacht. Dabei hatte ich als Kind keinerlei Probleme damit – kam erst mit einem gewissen Alter. Doch warnen Forscher davor, die allergische Rhinitis nicht ernst zu nehmen.

Erwiesen ist etwa bereits der Umstand, dass Allergiker in der Schule oder bei der Arbeit mit einem Leistungseinbruch rechnen müssen (Schlaf-losigkeit mit Tagesmüdigkeit, verminderte Konzentration- und Lern-fähigkeit). Daneben ist inzwischen auch klar, dass sich Asthma bronchiale, das durch eine Pollenallergie ausgelöst wird, zu einer chronischen Erkrankung mit Atemnot entwickeln kann (bei rund 50 % der Heuschnupfen-Erkrankten innerhalb von fünf bis 15 Jahren). Zudem können sich die Nasennebenhöhlen entzünden und ein chronischer Husten entstehen. Auch ein anaphylaktischer Schock kann nicht ausge-schlossen werden.

Am 24. Juli 1906 veröffentlichte Clemens von Pirquet, ein Arzt aus Wien, einen Artikel in der Münchner Medizinischen Wochenschrift. Er beschrieb darin als erster das Krankheitsbild, das er als „Allergie“ bezeichnete. Heute zählt die Pollenallergie, ebenso wie etwa die Neurodermitis, zu den „atopischen Erkrankungen“. Die Allergieneigung wird vererbt, wobei Schadstoffe in der Luft die Heftigkeit der Erkrankung verstärken können. Nach Schätzungen der „Europäischen Stiftung für Allergieforschung“ (ECARF) leiden mehr als 30 % der europäischen Bevölkerung an einer Pollenallergie (20 Mio in Deutschland, in Österreich rund 16 %). Tendenz: Steigend! Der dadurch verursachte volkswirtschaftliche Schaden beläuft sich auf rund 100 Milliarden €.

Der Heuschnupfen ist eine Abwehrmassnahme des Körpers auf Pollen, die entweder durch den Wind oder Insekten in der Luft verbreitet werden. Dabei können sie über hunderte Kilometer hinweg verfrachtet werden. Vor allem Getreide- und Gräserpollen, aber auch Birken-, Hasel- und Erlenpollen machen dabei im Frühjahr so manchem Menschen das Leben erdenklich schwerer – im Herbst ist es vornehmlich Ragweed (Wilder Hanf). Diese Unkrautart gedeiht zwar nicht in Deutschland oder Öster-reich, da sie mehrere lange Wärmeperioden benötigt, die Pollen werden jedoch aus den USA importiert oder gelangen durch den Wind in’s Land. Während Gräser für etwa acht Pollen pro Kubikmeter Luft verantwortlich sind, können es bei Ragweed bis zu 156 sein! Doch auch das Beifuß-blättrige Traubenkraut könnte nach einer Studie aus dem Jahr 2016 (erschienen in „Environmental Health Perspektiven“) zum großen Problem werden – die Zahl der Betroffenen könnte alleine in Europa von damals 33 auf etwa 77 Millionen steigen – vor allem in Ländern wie Deutschland, Frankreich und Polen.

An sich ungefährlich, unterscheidet jedoch der Körper zwischen gefähr-lichen Krankheitserregern und diesen Pollen nicht und fährt deshalb das Immunsystem mit all seinen Erscheinungsmassnahmen hoch um den Eindringling abzuwehren. Verantwortlich dafür zeichnen Eiweiße an der Oberfläche der Pollen (Allergene). Auch Erreger wie Viren bestehen aus Eiweißen, weshalb der Körper mit der Produktion von Antikörpern reagiert. Diese wiederum regen die sog. „Mastzellen“ in den Schleim-häuten an, Entzündungsstoffe wie Histamin freizusetzen. Das führt zum Anschwellten, der Rötung und dem Juckreiz der Schleimhäute.

Sehr problematisch sind sog. „Kreuzallergien“, bei welchen der Betroffene auf Pollen und dadurch auch auf verschiedene Nahrungsmittel immu-nologisch reagiert. Birkenpollen-Allergiker können somit ebenfalls auf Äpfeln, Kirschen, Haselnüssen und Pfirsichen reagieren.

Um den Heuschnupfen von einem Infekt (Erkältung) zu unterscheiden, sollte das Nasensekret genau begutachtet werden. Bei der Erkältung zeigt sich dieses gelblich, während es beim Heuschnupfen klar und wässrig ist. Die Allergie gegen die Ausscheidungen der Hausstaubmilbe hingegen führen vornehmlich zur Verengung der Atemwege („Obstruktion“).

In der Behandlung gilt die Drei-Säulen-Therapie:

– Vermeiden der Allergieauslöser

– Medikamente wie Antihistaminika zur Linderung der Symptome

– Immuntherapie zur Hypo- oder Desensibilisierung

Durch die Therapie kann das Risiko auf Asthma bronchiale („Etagen-wechsel“ von den oberen Atemwegen in die Lunge) auf 10-20 % gesenkt werden.

Allerdings erleichtern auch einige selbst durchgeführte Massnahmen das Leben etwas:

– Aufenthalt im Freien an Tagen mit starkem Pollenflug meiden – †Besonders gut sind Spaziergänge nach kräftigem Regen

– Rasen kurz halten – †Stets vor seiner Blüte mähen.

– Pflanzen Sie Lippenblütler wie Lavendel oder Salbei an – †Sie besitzen im Vergleich zur Birke oder der Haselnuss keine oder nahezu keine Pollen

– Fenster (auch im Auto) zum Lüften nur an belastungsarmen Tagen öffnen – †Ein Pollenfilter kann ansonsten helfen

– Gewaschene Wäsche nicht im Garten zum Trocknen aufhängen – †Die Pollen bleiben an der noch feuchten Wäsche kleben und werden so in’s Haus getragen

– Sonnenbrillen – †Viele der Pollen landen im Auge. Hier sortiert keine Schleimhaut vor, sie prallen direkt auf die Bindehaut und verursachen dadurch eine allergische Bindehautentzündung

– Tägliche Dusche und Haarewaschen – †Auch dabei geht es darum, die anhaftenden Pollen los zu werden – vor allem vor dem Schlafengehen

– Getragene Bekleidung nicht im Schlafzimmer lagern

– Hören Sie mit dem Rauchen auf – †Rauchen verschlechtert den Zustand der Schleimhäute im Mund- und Rachenbereich bzw. der Nase

Ab einer Seehöhe von 1.500 m bzw. am Meer fliegen die wenigsten Pollen. Glücklich also jene Menschen, die ihren Urlaub während der drei Blüteperioden dort verbringen können:

.) Blüteperiode 1

Zwischen Februar bis April blühen vornehmlich die Bäume. Dabei dauert die lästige Birkenperiode von Mitte März bis Mitte April an.

.) Blüteperiode 1

Zwischen Februar bis April blühen vornehmlich die Bäume. Dabei dauert die lästige Birkenperiode von Mitte März bis Mitte April an.

.) Blüteperiode 2

Zwischen Mai und Juli blühen hauptsächlich die Gräser und das Getreide – beide sind botanisch miteinander verwandt

.) Blüteperiode 3

Zwischen Juli und September blühen die Kräuter, wie auch Beifuß und Ragweed

Für die Anamnese durch den Arzt ist ein geführtes Allergie-Tagebuch sehr hilfreich. Notieren Sie dabei die Symptome (Art, Dauer und Schwere), die Ernährung und etwaige Umwelteinflüsse. Dadurch lässt sich unter Herbeiziehung des Pollenflugkalenders das Allergen auch ohne Allergie-test erkennen. Dieser ist bei einer ärztlichen Diagnose hingegen unab-dingbar. Er setzt sich aus sog. „Provokationstests“ sowie der Abnahme von Blut zusammen. So weisen beispielsweise Allergiker einen erhöhten Immunglobinwert (IgE) auf, ein spezieller Antikörper, der zur Bekämpfung der Allergene gebildet wird. Beim Provokationstest (Hauttests wie etwa der Pricktest) werden Lösungsmittel mit den entsprechenden Allergenen auf die Haut getröpfelt und mit einer Nadel in diese eingeritzt. Durch die Rötung der Haut oder einer Quaddelbildung lässt sich das entsprechende Allergen ausfindig machen.

In der anschliessenden „Hyposensibilisierung“ (auch „Spezifische Immun-therapie“ SIT) wird dem Körper eine ständig steigende Dosis des Aller-gens verabreicht, sodass sich dieser langsam daran gewöhnt und mit keiner starken immunologischen Abwehr reagiert. Nur diese Massnahme bekämpft die tatsächliche Ursache. Die Therapie wirkt meist für rund 11 Jahre.

†Medikamentös werden alsdann nur die Symptome, nicht jedoch die Ursache selbst behandelt. So helfen Antihistaminika oder Mastzell-stabilisatoren gegen die Produktion des Histamins. Die können als Tabletten, Nasensprays oder auch Augentropfen eingeführt werde. Mittel gegen die Anschwellungen, wie Sympathomimetika oder Glukokortikoide, sollten hingegen nur für einen kurzen Zeitraum verwendet werden, da sie etwa die Nasenschleimhäute schädigen oder zu Diabetes mellitus führen.

Bleiben Sie gesund!

ACHTUNG:

Dieser Text dient nicht der Selbstbehandlung. Bei Heuschnupfen sollte auf jeden Fall der Hausarzt hinzugezogen werden!

Lesetipps:

.) Angewandte Allergologie; Johannes Ring; MMV Medizin Verlag 2003

.) Pollenallergie erkennen und lindern; Katharina Bastl, Uwe E. Berger; Manz 2015

.) Das Anti-Heuschnupfen Protokoll: Anleitung zur Ernährungsum-stellung, Darmsanierung und Entgiftung: Für ein Leben ohne Pollen-allergie, Allergie Tabletten und Nasenspray; Christian Kollitsch;‎ Independently published 2018

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Des Deutschen liebste Knolle – die Kartoffel

Ob als Salz-, Brat- oder Pellkartoffel, als Knödel (Klösse), Salat, Pommes oder in der eidgenössischen Rösti-Version – auch die Österreicher und Schweizer schwören auf die Erdfrucht. Manche zudem in Alkohol-Form (Wodka oder Aquavit) oder als Futtermittel.

Dabei stammt die Kartoffel eigentlich gar nicht aus Europa. Auf der Insel Chiloé fand man die ältesten Spuren – vor rund 13.000 Jahren. Weitere Landsorten wurden in den Anden (Argentinien, Bolivien, Chile, Peru und Venezuela entdeckt. Nach Europa kam sie vermutlich über die Kanarischen Inseln im 16. Jahrhundert. In Deutschland erfolgte der erste Anbau unter Ferdinand III. im Jahr 1647 in Oberfranken, in Österreich erschien bereits 1621 in Linz ein Kochbuch mit Kartoffelrezepten, geschrieben vom Benediktinerabt Caspar Plautz.

Die Kartoffel (Solanum tuberosum) gehört zur Familie der Nacht-schattengewächse und ist eigentlich giftig! 2022 wurde sie zur Giftplanze des Jahres gewählt, giftig allerdings sind nur die grünen Teile und die Keimlinge, die keinesfalls gegessen werden sollten. Die Knolle ergrünt bei Tageslicht – verantwortlich dafür zeichnen vornehmlich die beiden Glykoalkaloide Solanin und etwas weniger Chaconin. In rohem Zustand ist die auch als Grund- oder Erdbirne bzw. Tüffke bezeichnete Pflanze unge-niessbar.

Alleine in Deutschland wurde 2024 eine Rekordernte von 12,7 Mio Tonnen gefeiert; in Österreich waren es 693.642 to, in der Schweiz 359.600 to im Jahr davor. Weltweit sind es rund 370 Millionen Tonnen – hört, hört: Der grösste Produzent ist einmal mehr China! Damit ist die Kartoffel, von der es rund 7.000 Sorten gibt, eines der wichtigsten Nahrungsmittel. Durchaus verdient somit auch das durch die Generalver-sammlung der Vereinten Nationen erklärte Internationale Jahr der Kartoffel 2008. Und nun hat eine Studie zudem bewiesen, dass die Kartoffel ausserdem noch sehr gesund ist. Forscher aus Norwegen haben in einer Langzeitstudie über den Zeitraum von 33,5 Jahren nachgewiesen, dass jene Probanden, die regelmässig zur Kartoffel griffen, ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und somit auch eine höhere Lebenserwartung vorzuweisen hatten. Über 77.000 Personen haben sich an dieser wissenschaftlichen Untersuchung beteiligt. Sie haben während des Studienzeitraumes pro Woche im Schnitt 13 Kartoffeln gegessen. Veröffentlicht wurde die Studie im ”Journal of Nutrition”. Allerdings ist die Zubereitung ein ganz entscheidender Faktor. In Norwegen werden Kar-toffeln vornehmlich gekocht. Damit dürfte dies auch die beste Anwen-dung sein. Gekochte Kartoffeln weisen einen niedrigen glykämischen Index auf – das bedeutet, dass die Glukose nur langsam an den Blut-kreislauf weitergegeben wird (Traubenzucker beispielsweise marschiert unmittelbar als Blutzucker weiter). In diesem Zusammenhang spricht man auch von ”guten Kohlenhydraten”. Dies sind langkettige Kohlenhydrate, die längere Zeit verdaut werden müssen. “Schlechte Kohlenhydrate” finden sich etwa in zuckerhaltigen Snacks und Speisen, die die Glukose rasch an den Blutkreislauf weiterleiten, dabei nur kurzfristig sättigen und danach einen Heisshunger hervorrufen. Ferner ist die Kartoffel auch sehr nährstoffreich. Sie enthält viele Ballaststoffe, Kalium und Vitamin C und viele andere Mineralstoffe und Vitamine bzw. Provitamine.

Alsdann verfügen die Kartoffeln über rund 80 % Wasseranteil und nur wenigen Kalorien. Das ist etwa beim Reis oder den Nudeln nicht der Fall. Deshalb eignen sich die Erdäpfel auch für Diäten.

Wie nun können all diese Vorzüge in der Kartoffel erhalten werden? Die Schale schützt die Inhaltsstoffe. Deshalb stets ungeschält kochen oder noch besser dämpfen. Gilt im Übrigen für jedes Gemüse! Dabei bleiben besonders die Vitamine und Mineralstoffe am besten erhalten.

All diese Vorzüge gelten nicht für Pommes oder Chips – sie enthalten durch das Frittieren sehr viel Fett!

Zum Thema Süsskartoffel (Ipomoea batatas): Der lateinische Ausdruck deutet bereits darauf hin, dass die beiden Pflanzen nicht miteinander verwandt sind. Vielmehr hat die Süsskartoffel ihren Namen aufgrund des ähnlichen Aussehens und Verwendung.

Na denn – Mahlzeit!!!

Lesetipps:

.) Landtechnik; Horst Eichhorn; Ulrmer 1999

.) Praktische Einführung in die Pflanzenmorphologie – Teil 1; Wilhelm Troll; Gustav Fischer Verlag 1954

.) Spezieller Pflanzenbau; Hrsg.: Klaus-Ulrich Heyland; Ulmer 1996

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Das Märchen von der Gleichberechtigung

Der 08. März wird alljährlich als “Internationaler Weltfrauentag” gefeiert! Leider ist er heute wichtiger denn je – doch dazu gleich mehr.

1908 in den USA eingeführt, setzte er sich schon recht bald weltweit durch. Ursprünglich am 19. März, wurde er später auf den 08.03. vorverlegt. Dieser Tag soll an die Ungleichheit und Gewalt gegen Frauen erinnern und die Gleichberechtigung der Geschlechter einfordern. Eigentlich beschämend, heisst es doch in den meisten demokratischen Verfassungen, dass alle Menschen gleich sind – nicht nur vor dem Gesetz. Das war und ist nicht überall der Fall – auch bei uns nicht. Frauen-rechtlerinnen (und nicht nur diese!) kämpfen nach wie vor um die Gleich-stellung. Ein Blick zurück in die Geschichte:

Erst 1918 wurde in Österreich das allgemeine Wahlrecht für Frauen eingeführt, in deutschen Landen zu Beginn des Jahres 1919. In Neuseeland, Australien und Finnland etwa war es zu diesem Zeitpunkt bereits selbstverständlich – in Neuseeland beispielsweise seit 1893! Die Schweiz war naturgemäss etwas langsamer – 1971 bundesweit, in einigen Kantonen sogar noch später. So bedurfte es eines Bundesgerichts-entscheides, dass Frauen im Kanton Innerrhoden-Appenzell ab 1990 zur Wahlurne schreiten durften – entgegen eines Mehrheitsentscheides der Männer.

In Mitteleuropa wurde seither viel erreicht, doch bewegt sich die Politik leider wieder zurück. So fordern die vielen Rechtsaussen-Parteien die Rückkehr der Frauen an den heimischen Herd. Nichtsdestotrotz – wirtschaftlich und finanziell muss noch vieles getan werden. Dies zeigt der Global Gender Gap-Report des Weltwirtschaftsforums jedes Jahr von neuem auf. In dieser Studie werden die Unterschiede im Einkommen für die gleiche Arbeit zwischen Mann und Frau in 150 Ländern dieser Erde dargestellt (Verdienstabstand – “Gender Pay Gap”). Nach Angaben der Statistik Austria verdienten im Jahre 2023 Frauen in der Privatwirtschaft im Alpenland um 18,3 % pro Stunde brutto weniger als ihre männlichen Arbeitskollegen. Gottlob verringert sich dies: So waren es 2013 noch 4 % mehr. In Deutschland belief sich dieser Gender Pay Gap 2024 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes auf 16 % (auch hier ein Minus von 2 % gegenüber des Vorjahres). In der Schweiz waren es nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2022 9,5 %. Ein paar Vergleiche aus der EU (ebenfalls aus dem Jahr 2022!):

Lettland 19 %

Rumänien 4 %

Italien 2 %

An diese ungleichen Einkommensverhältnisse soll auch der “Equal Pay Day” (EPD) hinweisen. In Deutschland heuer am 07. März, in Österreich am 25. Februar – allerdings von Bundesland zu Bundesland unterschied-lich: In Wien etwa am 16. Januar, in Vorarlberg am 14. März. Doch was bedeutet dieser ganz besondere Tag, der inzwischen in nahezu jedem Land der westlichen Hemisphäre als Mahndatum gelten soll? In Österreich gar zweimal – in der islamischen Welt hingegen undenkbar!

Der „Equal Pay Day“ ist in diesem Falle jener Tag, bis zu dem Frauen statistisch gesehen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen kostenlos arbeiten. Es gibt auch eine Herbstversion – hier lautet dies: Ab dem Frauen kostenlos bis Jahresende ihrem Brotjob nachgehen. Männer haben also nach wie vor mehr Geld auf dem Lohnzettel stehen als ihre Kolleginnen mit vergleichbarer Qualifikation in vergleichbaren Jobs! Hallo? Wir schreiben das Jahr 2025!!!

Dieser Missstand ist auch als „Geschlechter-Gehaltsschere“ bekannt. Der EU-Indikator lag 2023 bei 12 %!

https://ec.europa.eu/eurostat/statistics-explained/index.php?title=Gender_pay_gap_statistics

Eine Schande für reiche Industriestaaten, die eigentlich diesen Gleich-heitsgrundsatz jeweils in der Verfassung/dem Grundgesetz verankert haben.

Dass gar nichts getan wird, stimmt nicht: Es wird zu wenig und zu lang-sam für gleiche Bezahlung unternommen!

“Lohndiskriminierung ist ungerecht und schwächt unsere Gesellschaft als Ganze. †Lohngleichheit zwischen Frauen und Männern ist ein zentrales Verfassungsversprechen, das es endlich einzulösen gilt.”

(Alain Berset, Generalsekretär des Europarates)

Der Equal Pay Day wurde bereits 1966 in den USA eingeführt; organisiert durch das „National Committee on Pay Equity“ (NCPE), dem unter-schiedliche Frauenorganisationen, die Gewerkschaften uvam. angehören. Der Hintergrund: Damit sollte, drei Jahre nach dem Beschluss der Gleich-behandlung durch die US-Regierung, auf die ungerechte Ungleich-behandlung der Frauen, insbesondere aber der afro-amerikanischen Frauen hingewiesen werden. Auf dem europäischen Kontinent waren 3.800 Frauen im belgischen Herstal die ersten: Sie legten am 16. Februar 1966 ohne Vorwarnung die Arbeit nieder. Eigentlich sollte der Streik nur einen Tag lang dauern – daraus wurden aber 12 Wochen. 2007 folgte Deutschland mit der “Red Purse Campaign” nach Vorbild der USA, wonach mit roten Taschen auf die Ungleichbehandlung am Arbeitsplatz hingewiesen werden sollte, ein Jahr später kam der EPD. Die Eidgenossen setzten ihn erstmals 2009 fest – dort trat am 01. Juli 2020 ein Gesetz zur besseren Durchsetzung der Lohngleichheit in Kraft. In Österreich wurde der Equal Pay Day erstmals im Jahr 2010 berechnet (ein Jahr später auf Initiative der EU-Kommission in Europa) – damals lag er beim 29. September, 2022 beim 30. Oktober – 2024 beim 01. November. Diese auf der nationalen Einkommensdifferenz berechnete Zahl wird vom Jahr abgezogen – ob hinten oder vorne ist eigentlich gleichgültig. Hinten jedoch erweckt einen sensibleren Eindruck! Am 06. Juni 2023 trat eine neue EU-Richtlinie in Kraft, die bis 2026 derartige Lohnunterschiede transparenter machen und damit abschaffen soll. Definiert werden alsdann “gleiche” und “gleichwertige” Arbeit. Enthalten ist zudem die Pflicht zu Einkommensberichten (auch in kleineren Unternehmen) und eine Aufschlüsselung der durchschnittlichen Gehälter. Arbeitnehmer-Vertretungen fordern die sofortige Umsetzung der Richtlinie – nicht so eilig hingegen haben es naturgemäss die Arbeitgeber.

Die Ursachen für diese Ungleichbehandlung sind vielfältig: Frauen leisten mehr unbezahlte Arbeit als Männer (Haushalt, Kindererziehung, Ehrenamt,…), haben zumeist eine geringfügige oder Teilzeit-Beschäftigung (“Care-Beschäftigung” für die Familie), arbeiten oftmals in Niedriglohn-Branchen, haben schlechtere Aufstiegschancen, erhalten tatsächlich ein geringeres Gehalt, …!

Was kann veranlasst werden? Neben dem Meinungswechsel der Chefs bedarf es auch eines Ausbaus von Kinderbetreuungs-Einrichtungen, Ganztags-Schulen etc., sodass Frauen nach der Karrenz wieder in’s Berufsleben einsteigen bzw. Vollzeit arbeiten können. Die Handhabung der letzten Jahrzehnte führt automatisch im letzten Lebensabschnitt vieler Frauen zur Altersarmut. Davon sind vor allem alleinstehende Frauen betroffen.

Den verantwortlichen Sozialpolitikern der DACH-Länder sei deshalb etwa Island an’s Herz gelegt: Verpflichtende Papa-Karenz, Wochenends- und Nacht-Kitas (für die Schichtarbeiter) und nahezu gleiches Gehalt bei gleicher Arbeit für Frau und Mann per Gesetz. Island lag übrigens 2024 im EU-Gehaltsscheren-Vergleich bei 9 %.

Doch neben diesen wirtschaftlichen Unterschieden sollte man sich nicht nur am Weltfrauentag vor allem über die Themen Femizide und Gender-Medizin Gedanken machen. Der 08. März ist also nicht wirklich ein “Feiertag”, sondern vielmehr ein “Mahntag”!

Lesetipps:

.) Gender Pay Gap – Vom Wert und Unwert von Arbeit in Geschichte und Gegenwart; Hrsg.: Rainer Fattmann; Dietz 2023

.) Arbeit, Entlohnung und Gleichstellung in der Privatwirtschaft; Hrsg.: Hans-Böckler-Stiftung; edition Sigma 2010

.) Frauen auf dem Sprung. Wie junge Frauen heute leben wollen. Die Brigitte-Studie; Pantheon 2009

.) Sieben Jahre Equal Pay Day – Eine Forderung wird zur Kampagne; Hrsg.: BPW Germany; BWV Berliner Wissenschafts-Verlag 2015

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Artensterben – so schafft sich die Menschheit selbst ab

„Der Mensch verursacht gerade das größte globale Artensterben seit dem Verschwinden der Dinosaurier!“

(Eberhard Brandes, WWF-Deutschland)

Während sich die Politiker auf der ganzen Welt noch streiten, ob es denn nun einen Klimawandel gibt, ob dieses oder jenes Mittelchen gesund-heitsgefährdend oder wer für den ganzen Schlamassel verantwortlich ist, hat das stille Sterben schon längst begonnen. Ich befasste mich an dieser Stelle bereits mit dem Sterben alter Arten und der Insekten – nachdem ich jedoch immer wieder hören muss, dass mein Gegenüber im Gespräch das nicht gewusst hat oder dachte, dass es nicht so schlimm ist, möchte ich anlässlich des diese Woche beendeten „Weltnaturgipfels“ (Biodiversitäts-konferenz COP 16) in Rom nochmals mit aller Vehemenz betonen, dass für viele Arten ein „Zurück“ zu spät ist. Der deutsche NABU weist darauf hin, dass aufgrund der „Lebensraumzerstörung, Landnutzungswandel, Umweltverschmutzung, Klimaänderung und der Verbreitung invasiver Arten“ das Artensterben derzeit um 1.000 mal grösser ist als biologisch normal.

Bis zu 58.000 Tierarten verschwinden derzeit pro Jahr. Ich überlasse es gerne Ihren Rechenkünsten: Gegenwärtig gibt es noch 5 bis 9 Millionen – weltweit. Am wohl eklatantesten wirkt sich die Rodung des Regenwaldes aus. Satelliten-Messungen haben ergeben, dass alleine im Jahr 2023 weltweit 37.000 Quadratkilometer nahezu unberührter Regenwald gerodet wurden. Im Waldbericht der FAO (State of the Worlds Forest 2020) ist von 4,2 Mio Quadratkilometern zwischen 1990 und 2020 die Rede (nicht nur Regenwald!) – die Fläche Deutschlands mal 12!!! Die meisten Regenwald- Bäume wurden für Palmölplantagen gefällt! Dadurch geht nicht nur ein wichtiger Teil der grünen Lunge unseres Planeten verloren! Unzähligen Tierarten wie Säugern, Vögeln, Insekten, Amphibien etc. wird damit auch der natürliche Lebensraum genommen. Sie werden schlichtweg ausgerottet. So etwa auf der Insel Borneo. Den Palmölplantagen fiel nahezu der gesamte Regenwald zum Opfer – übrig blieb nur der Lambir-Hills-Nationalpark im Westen der Insel. Zogen früher unzählige grosse Schildhornvögel hier ihre Flugrunden, so sind nurmehr ganz wenige davon heute noch zu beobachten. Auch Flughunde oder Gibbons wird man vergeblich suchen. Derzeit gibt es dort nurmehr Tiere mit einem geringeren Gewicht als einem Kilogramm – sie finden in dem Park noch Nahrung. Dabei war der Wald über Jahrzehnte hinweg eine der artenreichsten Regionen dieser Erde. Oder: In den latein-amerikanischen (Süd- und Mittelamerika) Regenwälder leben rund 70 % aller Tier- und Pflanzenarten dieser Erde. Die Rodung v.a. des Ama-zonas-Regenwaldes nimmt erschreckende Ausmaße an!

„Die Belege sind unbestreitbar: Die Zerstörung der Artenvielfalt und der Ökosysteme hat ein Niveau erreicht, das unser Wohlergehen mindestens genauso bedroht wie der durch den Menschen verursachte Klimawandel.“

(Robert Watson, IPBES)

Über das grosse Insektensterben, nachgewiesen durch die Studie des Entomologischen Vereins Krefeld, in dem die Biomasse der in Natur-schutzgebieten in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Branden-burg fliegenden Insekten über 27 Jahre hinweg erfasst wurde, habe ich an dieser Stelle bereits berichtet!) – auch Vögel finden keine Nahrung mehr. Kurz angeschnitten habe ich zudem die Korallen im Blog zum Anstieg des Meeresspiegels. Dies wurde nun auch wissenschaftlich aufgezeigt: In der Studie der University of Queensland/Australien heisst es, dass das Great Barrier Reef immer mehr abstirbt: 2024 wurde eine Sterblichkeitsrate von bis zu 72 Prozent aufgezeigt! Verantwortlich dafür zeichnet haupt-sächlich das Ausbleichen der Steinkorallenstöcke („Korallenbleiche“). Die Korallen geben Algen ab – zurück bleibt ein weisses Kalkskelett.

Experten sprechen in diesem Zusammenhang von einer „ökologischen Krise“. Wälder als immens wichtiger Wasserspeicher fallen der Axt zum Opfer, Feuchtgebiete werden trocken gelegt, Grünflächen versiegelt. Durch den Klimawandel gibt es vermehrt trockenere und heissere Sommer und wärmere, frostarme Winter. Eigentlich wären wir alle auf das dort gespeicherte Wasser angewiesen.

Im Jahre 2010 wurde der „Strategische Plan für Biodiversität 2011-2020“ von mehr als 190 Ländern dieser Erde unterzeichnet. Das Überein-kommen über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity CBD) ist eigentlich verbindlich und hätte zu mehr Naturschutz und nach-haltiger Nutzung der natürlichen Ressourcen führen sollen. Geschehen ist freilich nicht wirklich viel. Letzte Ernüchterung etwa brachte die Vogel-zählung des NABUs in diesem Winter in Deutschland: Weniger Spatzen, Meisen und Amseln! Bei letzteren gab es gar ein Minus von 18 %. Immer weniger Vögel und immer weniger Arten!

Dabei werden in diesem Plan die 20 Handlungsziele bis 2020 („Aichi-Ziele“ der 10. Bioviversitätskonvention von 2010 in Nagoya) im Bericht zur Tagung dezidiert aufgezählt, wie etwa:

  • Halbierung des Verlustes von natürlichem Lebensraum
  • Stopp der Überfischung
  • Schutz von 17 % Land- und 10 % Meeresfläche
  • Widerstandsfähige Öko-Systeme
  • Einstellung umweltschädlicher Subventionen …

Heuer konnte kein wirklicher Kompromiss gefunden werden – obgleich der Konferenzpräsidentin Susana Muhamad aus Kolumbien mehrere Text-vorschläge vorlagen – einer gar von den BRICS-Staaten, welchen auch China und Russland angehören.

Nach wie vor werden Agrarsubventionen an industrielle Mastbetriebe vergeben, an Ackerbauern, die Glyphosat und Obstbauern, die Neonico-tinoide einsetzen. Nach Angaben des Pestizidatlases 2022 der Heinrich Böll-Stiftung wurden 30.000 Tonnen Pestizide alleine auf deutschen Äckern ausgebracht, in Österreich waren es 3424,1 Mio to, weltweit sind es jährlich rund 4 Mio to (30 Prozent davon Insektizide, nahezu 50 % Herbizide). Ja – so pervers es ist: Hierzulande ist die Landwirtschaft hauptverantwortlich für das Artensterben. Zu dieser Erkenntnis gelangte einmal mehr die Studie der „Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services“ (IPBES), die anlässlich der Biodiver-sitätskonferenz in Paris präsentiert wurde und unter Mitarbeit auch des deutschen Helmholtz-Zentrums für Umweltschutz in München entstand. Kritisiert werden von Experten auch an sich sinnvolle Projekte, wie Biogas-Anlagen. Insgesamt laufen derzeit 2.737 derartige Anlagen im Freistaat Bayern mit einer Leistung von nahezu 1.500 Megawatt. Zwischen 2005 und 2021 gab es insgesamt 523 Betriebsstörungen bei Biogas-Anlagen. Bei vielen davon wurden Gewässer teils derart schwer in Mitleidenschaft gezogen, sodass auf geraume Zeit jegliches pflanzliche, aber auch tierische Leben dort unmöglich ist. Nicht nur Fische wie etwa die Bachforelle sind auf gutes Wasser und intakte Flüsse angewiesen, auch die Insekten benötigen diese. Durch die Intensivlandwirtschaft kann sich zudem der Boden nicht mehr erholen, durch die Überdüngung mit Gülle werden viele Pflanzen und Tiere schlichtweg vergiftet. Und nun der Schock: Die Diversität intensiv-landwirtschaftlich genutzter Fläche und auch der mono-kulturellen Bebauung von Ackerflächen ist um bis zu 80 % niedriger als jene in Städten.

„Wir leben in einer Endzeit exponentiellen wirtschaftlichen Wachstums im begrenzten System Erde und verwandeln die vielfältige Welt in eine große einheitliche Fabrik. In eine Agrarfabrik, eine Fabrik-Fabrik, eine Wohn-Fabrik und eine Konsum-Fabrik in der zunehmend übersättigte Menschen immer unzufriedener werden.“

(Axel Mayer; Ex-Geschäftsführer BUND)

Apropos Gewässer: Nachdem die Fliessgeschwindigkeit sinkt, besteht die zunehmende Gefahr der Verschlammung der Bäche und Flüsse. Ganz zum Nachteil der sog. „Kieslaicher“, wie Bachsaibling, Äsche, Regen-bogenforelle oder den Neunaugen.

Während die IPBS-Konferenz im November in Kolumbien noch gescheitert ist, konnten sich die Telnehmer dieses Mal in Rom zumindest auf die Finanzierung einigen. Am Ende stand fest, dass die Industriestaaten für den Erhalt der Ökosysteme in ärmeren Ländern bereits ab heuer 20 Milliarden, ab 2030 dann 30 Milliarden Dollar bezahlen sollen. Die welt-weiten Ausgaben werden sukzessive steigen und bis 2030 mindestens 200 Milliarden Dollar ausmachen.

In den kommenden Jahrzehnten könnten zwischen 500.000 bis 1 Million Arten von unserem Planeten verschwinden. Wissenschaftler sprechen vom „6. Massiven Artenverlust“, und dies in solch rasender Geschwindigkeit wie nie zuvor. Der 5. Massive Artenverlust fand übrigens vor etwa 66 Millionen Jahren statt. Ursache damals war der Einschlag eines riesigen Asteroiden.

Dabei gab es bereits Warnungen: Im Jahr 2005 durch das Millennium Ecosystem Assessment der Vereinten Nationen beispielsweise. Hier wurde dringendst zu einer Umkehr geraten! Allerdings ist nichts geschehen.

Die Umweltorganisation WWF veröffentlicht in regelmässigen Abständen den Living Planet Report. Erschreckend das Ergebnis zum Artensterben: Seit 1970 gingen die Bestände an Wirbeltieren um mehr als 50 % zurück, in manchen Teilen Lateinamerikas sogar um nahezu 90 %. Auch bei den Wirbellosen (den Insekten etwa) sieht es nicht besser aus.

„Solange wir Tiere in Ökosystemen weiter als irrelevant für diese Grundbedürfnisse halten, werden Tiere die Verlierer sein.“

(Joshua Tewksbury, Direktor des Smithsonian Tropical Research Institute von der Rice University Houston/Texas in einem Fachartikel des Magazins „Science“)

Wie nun wirkt sich all das auf den Menschen aus? Ein Beispiel möchte ich Ihnen stellvertretend für viele weiteren nennen: Wird ein Acker oder eine Obstplantage aufgrund Insektizid-Einsatzes schädlingsfrei, werden auch die natürlichen Fressfeinde, wie Vögel oder andere niedrige Wirbeltiere weiterwandern oder zugrunde gehen. Dies kann aber zu einer Massen-vermehrung von Schädlingen führen, die die komplette Ernte zerstören können. Besonders gefährlich sind in diesem Zusammenhang zudem eingeschleppte Arten, sog. Neophyten und Neozoen, wie die Kirsch-essigfliege oder der Asiatische Marienkäfer, der eigentlich zur Schildlaus-bekämpfung geholt wurde, jedoch auch vor Weintrauben keinen Halt macht. Insgesamt wird die Zahl dieser nicht regionalen Eindringlinge auf nicht weniger als 12.000 Spezies geschätzt – rund 10 % der heimischen Arten. US-amerikanische Mathematiker und Biologen berechneten den ökonomischen Wert der Fressfeinde. Er beläuft sich auf nicht weniger als 4,5 Milliarden US-Dollar – jährlich!

Daneben gibt es grosse Auswirkungen bei der Bestäubung so mancher Pflanzen. Besonders pervers: Jene, die am meisten auf die natürliche Bestäubung durch Bienen, Hummeln etc. angewiesen sind, spritzen auch die meisten Insektizide! Lobend erwähnt sei in diesem Zusammenhang das Artenschutzgesetz Bayerns, das auf die Bürgerinitiative „Rettet die Bienen“ zurückzuführen ist. Was ausserhalb Bayerns offenbar unmöglich ist, wurde hier durch den dortigen Landtag sogar noch intensiviert, ausgebaut und per Gesetz verabschiedet. Nutzniesser davon sind natürlich die Honigbienen, allerdings in weitaus grösserem Umfang die Wildbienen und Schmetterlinge, falls es sie noch gibt!!!

Eines aber sollte sich jeder durch den Kopf gehen lassen: Wir alle brauchen die Natur! Wenn vielleicht auch nicht körperlich unmittelbar, so auf jeden Fall psychisch!!!

Filmtipps:

.) Darwins Alptraum; Hubert Sauber; F/ B/ AU, 2004

.) Menschen gegen Monster (3 Folgen); BBC 2005

Lesetipps:

.) Das Ende der Artenvielfalt; Wolfgang Engelhardt; Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2011

.) Nach der Natur: Das Artensterben und die moderne Kultur; Ursula K. Heise; Suhrkamp Verlag 2010

.) Das grosse Insektensterben – Was es bedeutet und was wir jetzt tun müssen; Andreas H. Segerer/Eva Rosenkranz; bekomm Verlag 2018

.) Die Menschheit schafft sich ab – Die Erde im Griff des Anthropozän; Harald Lasch/Klaus Kamphausen; Knaur 2018

.) Unsere Vögel: Warum wir sie brauchen, wie wir sie schützen können; Peter Berthold; Ullstein Hardcover 2017

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Bring‘ mir mal ’ne Flasche Bier, sonst sterb‘ ich hier!”

(Gerhard Schröder)

Als allererstes möchte ich heute mit einem alten Fehlglauben aufräumen:

“Wein auf Bier, das rat‘ ich Dir! †Bier auf Wein – lass‘ das sein!”

Ein wohl jeder kennt diese Binsenweisheit. Doch hat sie keineswegs mit der Verträglichkeit zweier alkoholischer Getränke zu tun – mischen ist immer schlecht. Nein, sie stammt aus dem Mittelalter und betraf den sozialen Wohlstand. Bier war das Getränk der Armen, Wein jenes der Reichen. Hatte es nun jemand geschafft, sich Wein leisten zu können, so sollte er auf seinen Wohlstand acht geben und nicht mehr zurückfallen! So – das lag mir schon lange auf dem Herzen – nun in’s Eingemachte!

Wasser, Malz, Hopfen und Hefe (Bayerisches Reinheitsgebot von 1516, verkündet am 23. April 1516 als Herstellungsvorschrift von Herzog Wilhelm IV. und seinem Bruder Herzog Ludwig X. im Schloss zu Ingolstadt – das älteste Verbraucherschutzgesetz der Welt) – und fertig ist des Deutschen und des Österreichers Lieblingsgetränk: Das Bier! Und doch schmeckt es so verschieden!!! Wirklich?

69,3 Millionen Hektoliter im Jahr 2023 – damit ist Deutschland noch vor Grossbritannien, Spanien und Polen der grösste Biermarkt Europas. 88 Liter pro Kopf – allerdings: Tendenz sinkend! Nach Angaben des Statis-tischen Bundesamt auch im 1. Halbjahr 2024 – und dies trotz Fuss-ball-Europameisterschaft (-0,6 Prozent gegenüber dem 1. HJ 2023).

Am meisten Bier getrunken wird in den Monaten Mai und Juni, am wenigsten im Januar. In Norddeutschland führt das Pils (”Zwischen Leber und Milz passt immer noch ein Pils!”), in Süddeutschland das Helle die Rangliste an. Daneben gibt es neben vielen anderen noch das obergärige Weissbier, Alt, Märzen, Schwarzbier, Kölsch uvam. Gross im Kommen sind auch alkoholfreie Produkte und Mischgetränke. Positiv hervorzuheben ist, dass die Bierindustrie nahezu vollständig beim umweltfreundlichen Mehr-wegsystem (mit Ausnahme der Dosen) geblieben ist.

Mehr als 1.500 Brauereien produzieren das heissbegehrte Gebräu. Die meisten davon sind allerdings Klein- und Kleinstbrauereien mit nur eingeschränktem Markt. Tatsächlich regieren sechs Grossbrauereien das Geschäft. Sie spielen am weltweiten Markt allerdings keine schwerge-wichtige Rolle. Apropos – weltweit: Diese drei grössten Braukonzerne produzieren nahezu die Hälfte aller Biere auf diesem Globus – schauen wir doch mal hinter die Kulissen!

.) Der Marktführer Anheuser-Busch InBev mit Sitz in Belgien stiess 2023 nicht weniger als 505,9 Mio Hektoliter aus, eine unglaubliche Zahl. In deutschen und österreichischen Gefilden ist der Konzern vor allen durch seine Marke Beck’s bekannt. Viele allerdings wissen nicht, dass auch Hasseröder, Diebels, Spaten, Franziskaner und Löwenbräu zum Konzern zählen. Na ja – bayrische Braukunst eben! Zwischen Flensburg und Garmisch-Partenkirchen betrug der Absatz 2023 6,6 mhl – Platz zwei.

.) Platz Zwei weltweit geht an Heineken. Die Niederländer schafften es auf 242,6 mhl anno 2023.

.) Und Bronze holte sich China mit den China Res. Snow Breweries und 111,51 Mio Hektolitern.

Weiters folgen Carlsberg (Dänemark), Molson Coors (USA/Kanada), die Tsingtao Brewery Group (China), die Asahi Group (Japan), BGI / Groupe Castel (Frankreich), Yanjing China und die Efes Group (Türkei).

(Info: BarthHaas GmbH & Co. KG – Hopfendienstleister)

Unter den weltweit 40 grössten Brauereien finden sich ingesamt sechs deutsche:

.) Die Radeberger-Gruppe KG gehört zum Oetker-Konzern. Mit 10,8 Mio Hektoliter ist sie die grösste deutsche Brauerei. Unter ihrem Konzernlogo werden etwa Marken wie Jever, DAB und Berliner Pilsner geführt. 1885 wurde aus der damaligen Aktienbrauerei ”Zum Burgkeller” die ”Radeberg Exportbrauerei”. 1952 schliesslich erwarb die Dr. August Oetker KG die Aktienmehrheit an der Binding-Brauerei – der Konzern wurde vorerst zur Oetker-, später dann zur Radeberger-Gruppe. Mit den Marken Freiberger, Allgäuer Brauhaus und Schöfferhofer Weizen, Selters und Tucher Bräu sowie Hasen-Bräu, Berliner Pilsner, Berliner Kind und Berliner Bürgerbräu ist die Gruppe Deutschlands grösstes Bier-Konglomerat (über ein Dutzend Brauereien). Weltweit schaffen es die Frankfurter auf Platz 22.

.) Oettinger verkaufte 2023 7,5 mhl (fast 2 Milliarden Flaschen und Dosen). An den Standorten Gotha, Mönchengladbach und Braunschweig werden nicht nur Biere, sondern auch Bier-Mix- und Erfrischungs-getränke produziert. Der Ursprung liegt im Fürstlichen Brauhaus im Jahr 1731, 1956 übernahm die Familie Kollmar den Betrieb. Der Leitsatz der Oettinger Getränke: Beste Qualität zu fairen Preisen. Auch einige Handelsmarken werden durch die Oettinger-Gruppe produziert. Im weltweiten Vergleich rangiert das Unternehmen auf Platz 25.

.) Erst auf Platz 28 kommt mit der Paulaner-Gruppe der erste tatsächliche Bayer. 6,34 Mio Hektoliter – rund 4,5 davon in Deutschland. Mög-licherweise wurde vieles davon auf dem Oktoberfest in München verkauft, schliesslich ist der Konzern in drei Festhallen auf der Wies’n vertreten! Die Geschichte reicht bis in’s 17. Jahrhundert zurück und fand seinen Ursprung im Paulanerorden. Die Marken neben Paulaner: Fürstenberg, Höpfner, Kultbücher und Schmucker.

.) Die TCB Beteiligungsgesellschaft folgt auf Platz 30. Mit ihren Marken wie etwa Feldschlösschen (seit 2011) sowie der Gilde Brauerei und dem Frankfurter Brauhaus wurden 5,8 mhl verkauft. Der wohl jüngste Konzern – gegründet 2001 in Berlin.

.) Krombacher folgt mit 5,74 Mio auf Platz 31. Bekannt ist die Marke vornehmlich durch die Spots im Fernsehen. Daneben aber werden auch die Biere Eichener, Rhenania und Rolinck sowie Vitamalz gebraut. Das Unternehmen besitzt zudem die Vertriebsrechte für Schweppes, Dr. Pepper und Orangina. 1803 begann alles mit einer kleinen örtlichen Brau-Gaststätte. Der deutschlandweite Verkauf startete erst in den 1950er-Jahren.

.) Die zur Unternehmerfamilie Simon zählende Bitburger Braugruppe schliesslich landete mit 5,69 Mio Hektolitern auf Platz 32 (in Deutschland Platz 3). Gebraut werden neben Bit etwa die Marken Köstritzer, Licher, König sowie Wernesgrüner. Der Beginn lag im Jahre 1817, als der Braumeister Peter Wallenborn in Bitburg/Eifel seinen ersten Liter zapfte.

Die weiteren Grossen in Deutschland:

.) Warsteiner aus dem gleichnamigen Ort in NRW braut jährlich rund 3 mhl – auch unter den Marken Frankenheim, Herforder, König Ludwig und Paderborner. Seit der Gründung des Konzerns liegt das Unternehmen in den Händen der Familie Cramer.

.) Veltins wurde 1824 in Mischte/Sauerland gegründet. Auch dieser Betrieb ist ein Familienunternehmen. Gemeinsam mit Grevensteiner werden rund 2,5 mhl jährlich produziert.

.) Mit rund 2,4 Mio Hektolitern spielt auch der Carlsberg-Konzern in Deutschland im Spiel der Grossen mit. Vertreten zudem neben dem Zug-pferd mit den Marken Astra, Duckstein, Holsten und Lübizer.

In Österreich gibt es 347 Braustätten (inklusive der Hausbrauereien). Sie stiessen 2024 insgesamt 9,98 mhl des edlen Gebräus aus – auch hier mit der Tendenz sinkend (-3 % gegenüber 2023). Im Alpenland wird ebenfalls immer mehr alkoholfreies Bier konsumiert. Gebraut wird nach dem Codex Alimentarius Austriacus, dem Österreichischen Lebensmittelbuch.

Hier die grössten Braukonzerne:

.) Die Brau-Union gehört zur niederländischen Heineken-Gruppe und schluckte viele ehedem unabhängige Brauereien. Dementsprechend gross die Markenliste: Desperados, Edelweiss, Fohrenburger, Gösser, Heineken, Kaiser, Kaltenhausen, Linzer Bier, Piestinger, Puntigamer, Reininghaus, Schladminger, Schleppe, Schlossgold, Schwechater, Sol, Villacher, Wiesel-burger und Zipfer. Die Brau-Union wurde 1921 als “Braubank AG” gegründet. 1998 wurden die Österreichische Brau-Union und die Steirer-brau fusioniert – 2003 kaufte sich die Heineken-Gruppe ein. Nach Unter-nehmensangaben werden jährlich rund 5 Millionen Hektoliter produziert. Übrigens ist 2023 Bill Gates bei Heineken eingestiegen. Ob er sich nun regelmässig ein österreichisches Krügerl genehmigt, ist leider nicht bekannt.

.) Die Salzburger Stiegl-Brauerei wurde erstmals 1492 urkundlich erwähnt (“Das Haus bey der Stiegn”). Seit 1889 befindet sich das Brauhaus im Besitz der Familie Kiener. Zur Produktpalette zählen 24 Stiegl-Biere und -Mischgetränke, zwei Max Glaner’s, acht Hausbiere, ein Wildshuter und zwei Weizengold sowie ein Radler Zitrone.

.) Die Ottakringer-Brauerei befindet sich im 16. Wiener Gemeindebezirk. Müllermeister Heinrich Plank vom Stift Klosterneuburg erhielt 1837 die Braubewilligung. 1905 ging das Unternehmen an die Börse. Gustav Harmer übernahm 1938 das Unternehmen, 1986 schliesslich wurde die Ottakringer AG gegründet. Gebraut werden hier 24 Ottakringer Biere und Mischgetränke (darunter auch ein veganes), drei Gambrinus, zwei Hansy, sechs Gold-Fassl, sieben Kühles Blondes und zwei alkoholfreie Biere.

.) Die Privatbrauerei Hirt in Michldorf wurde erstmals 1270 erwähnt. Gebraut werden 19 Hirter-Biere und Mischgetränke.

.) Die Brauerei Murau ist mit ihren 14 Bieren und Mischgetränken alsdann ein fixer Bestandteil der österreichischen Bierkultur.

.) Ebenfalls auf eine lange Firmengeschichte kann die Privatbrauerei Zwettl zurückblicken. Seit 1708 (damals noch als “Preuer auf der Stiegn”) wird gebraut. 20 Zwettler Biere und -mischgetränke, sowie zwei Brandauers zählen zur Palette.

.) Die Zillertal-Bier Getränkehandel GmbH. befindet sich in Zell am Ziller. Im Jahr 1500 erhielt die Probstei “Polsingerhaus” in Zell am Ziller die Braubewilligung. Seit 1738 wurde am Standort Gerlosstrasse produziert, 2008 eine komplett neue Brauerei erbaut. 17 Zillertaler Biersorten und Mischgetränke werden inzwischen gebraut.

.) 1763 eröffnete Johann Mohr im Vorarlberger Dornbirn eine Brau-Gaststätte. Er nannte es damals “Zum Mohren”, weshalb die Brauerei auch den Namen (um politisch korrekt zu sein) nicht geändert hat. Heute befindet sich die Brauerei in Händen der Familie Huber. Gebraut werden 20 Biersorten und -mischgetränke. Täglich werden lt. Unternehmen in der hochmodernen Anlage 1.350 Hektoliter abgefüllt.

.) Die Braucommune Freistadt ist tatsächlich eine Kommune, an der die Bewohner der Stadt Freistadt im Mühlviertel beteiligt sind. Hier werden die Freistädter Biere (12 unterschiedliche) gebraut.

So – nach all dieser Schreiberei habe ich nun einen ordentlichen Durst bekommen! Übrigens – Bier ist in Maßen genossen eines der besten Elektrolyt-Getränke. Eignet sich also hervorragend nach dem Sport. Nicht umsonst haben auch die Mönche stets vor der Fastenzeit das Kloster-Bockbier gebraut, das die feste Nahrung grossteils ersetzen sollte. Wie sich allerdings der abendliche Choral in so mancher Bruderschaft anhört, möchte ich an dieser Stelle nicht begutäugeln!

Na denn: Prost!!!

Lesetipps:

.) Bier; E. Krug; Camicaze e.V.; Grin Verlag 2015

.) Bier – Die ersten 13.000 Jahre; Günther Hirschfelder/Manuel Trummer; Ebg Paperback in Herder 2022

.) Bier – Das Buch; Urs Willmann; Kampa Verlag 2019

.) Der ultimative Bierguide; Sünje Nicolaysen; Heyne 2018

.) Bier – Alles über den Durst; Comicaze e. V.; Volk Verlag 2016

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